OpenAI und Oracle: 300-Milliarden-Deal fĂĽr Project Stargate

OpenAI soll 300 Milliarden US-Dollar für die Nutzung von Rechenkapazitäten zahlen. Woher das Geld kommen wird? Bisher unklar.

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Das Logo von OpenAI an einer Glasfassade

(Bild: Novikov Aleksey/Shutterstock.com)

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Während Donald Trump öffentlichkeitswirksam das Project Stargate ankündigte, war der Bau der in Texas entstehenden KI-Infrastruktur längst gestartet. Fraglich war jedoch immer, woher die 500 Milliarden US-Dollar kommen sollten, die das Projekt kosten soll. Nun gibt es offenbar einen 300-Milliarden-Dollar-Deal zwischen OpenAI und Oracle, der einen Teil davon erklärt.

Das Geld soll nicht direkt in den Aufbau gesteckt werden, es geht um die Abnahme von Rechenleistung innerhalb von fünf Jahren, berichtet das Wall Street Journal. Oracle baut, OpenAI nimmt ab. Jährlich wären das also rund 60 Milliarden US-Dollar, die OpenAI aufbringen muss.

Die beiden Unternehmen hatten bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben, dass sie konkret ein Rechenzentrum mit einer Leistung von 4,5 Gigawatt bauen wollen. Damals hieĂź es jedoch, dass nicht alle Beteiligten des Stargates-Projekts am entstehenden Rechenzentrum beteiligt sein sollen. Daher ist letztlich unklar, inwieweit es Teil des Projektes sein werde. An diesem sind auch der japanische Tech-Konzern Softbank, Nvidia und der Investitionsfonds der Herrscherfamilie der Vereinigten Arabischen Emirate, MGX, beteiligt. 4,5 Gigawatt sind laut WSJ etwa so viel, wie vier Millionen Haushalte gleichzeitig verbrauchen.

Laut dem Bericht gilt der Vertrag zwischen OpenAI und Oracle erst ab 2027. Wie genau OpenAI das Geld erwirtschaften will, bleibt dabei jedoch fraglich. Erwartet wird, dass das KI-Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar macht. Zuletzt war bekannt geworden, dass es auch einen Vertrag ĂĽber 10 Milliarden US-Dollar mit Broadcom gibt. Broadcom ist darauf spezialisiert, kundenspezifische Chips herzustellen. Auch Google und Meta setzen auf Broadcom.

Dabei hat OpenAI seinen Liquiditätsverbrauch bis 2029 auf 115 Milliarden US-Dollar angehoben. The Information schreibt, die Prognose liege 80 Milliarden US-Dollar über den bisherigen Erwartungen. Alleine in diesem Jahr werde ein Liquiditätsverbrauch von mehr als acht Milliarden US-Dollar erwartet – auch das sind 1,5 Milliarden mehr, als zu Anfang des Jahres erwartet. Liquiditätsverbrauch – oder auch Cash Burn genannt – steht dafür, wie viele verfügbare, also liquide Mittel, man bis zur Profitabilität benötigt.

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Bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen von Oracle hat CEO Safra Catz von weiteren Milliarden-Verträgen gesprochen. Die Einnahmen stiegen daher um 77 Prozent auf mehr als 317 Milliarden US-Dollar aus zukünftigen Vertragseinnahmen. Oracle-Gründer Larry Ellison soll nun zu einem der reichsten Menschen der Welt aufgestiegen sein. Doch auch für Oracle ist der Deal unsicher. Sie müssen in Vorleistung gehen, Chips bereitstellen und darauf bauen, dass OpenAI zahlen kann.

(emw)