Sony BMG: "Sterile" Audio-CDs sollen illegale Kopien verhindern

Sony BMG experimentiert in den USA mit einem neuen Verfahren zum Schutz von Audio-CDs, der sogar das Kopieren der Tracks auf CD gestatten soll -- allerdings nur im Windows-Media-Format.

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Von
  • Volker Zota

Sony BMG experimentiert in den USA angeblich mit einem neuen Kopierschutz für Audio-CDs. Seit März soll die eXtended Copy Protection (XCP) der britischen Firma First 4 Internet (F4i) bei einzelnen CDs Anwendung finden. XCP soll die Abspielbarkeit der Discs weder auf Unterhaltungselektronik noch auf dem PC einschränken und sogar das Brennen der Musik auf CD erlauben -- letzteres jedoch nur im DRM-geschützten Windows-Media-Audio-Format (WMA). Somit lassen sich keine weiteren Kopien von der gebrannten CD anlegen; SonyBMG spricht von "sterile burning". Ähnlich arbeitet auch Sunncomms Kopiersperre MediaMax.

XCP und MediaMax sollen sich im Unterschied zu vielen anderen Un-CDs an den von Philips und Sony spezifizierten Red-Book-Standard für Audio-CDs halten -- was einen ernsthaften Kopierschutz allerdings de facto unmöglich macht, weil man theoretisch einfach die entsprechende Session auslesen könnte. XCP erlaube den Labels jedoch, eine zweite Session mit F4is proprietären On Disc DRM (OD-DRM) aufzubringen, das beispielsweise die oben genannte Umwandlung ins WMA-Format (inklusive DRM) gestatte.

Die Kopiersperre richtet sich in erster Linie gegen Gelegenheitskopierer, entsprechend betont F4i bereits in der Produktbeschreibung, dass das Verfahren keinen hundertprozentigen Schutz gewährleistet. Es gehe lediglich darum, dem gewöhnlichen Anwender das Kopieren zu erschweren. (vza)