Bluthochdruck: Apple Watch erkennt nur 4 von 10 Fällen

Die Apple Watch kann mit watchOS 26 bei Anzeichen von Bluthochdruck warnen, auch in Deutschland. Risikopersonen sollten sich nicht darauf verlassen.

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Ein rotes Herz mit drei nach auĂźen zeigenden Pfeilen soll Bluthochdruck symbolisieren

(Bild: heise medien)

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In rund 30 Tagen werden Apple-Uhren erste Träger vor möglichem Bluthochdruck warnen: Mit watchOS 26 und iOS 26 hat Apple mit den "Bluthochdruckmitteilungen" seine neueste Gesundheitsfunktion ins Rennen geschickt. Sie ist pünktlich zur Veröffentlichung der Betriebssystemupdates Anfang dieser Woche angelaufen und wurde zuvor von Regulierungsbehörden in mehreren Ländern abgenickt. Damit ist die Funktion auch in Deutschland verfügbar.

Aktivieren lassen sich die Warnhinweise nicht nur auf Ultra 3 und Series 11, sondern ab der Series 9 und Ultra 2. Die Apple Watch SE unterstĂĽtzt das nicht.

Bei der Aktivierung der Warnmitteilungen weist Apple darauf hin, dass "nicht jeder Fall von Bluthochdruck identifiziert werden" kann. Apples eigener Studie zur klinischen Validierung der Funktion zufolge, schlug die Warnung allerdings lediglich bei knapp 30 Prozent der Studienteilnehmer mit Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1) an. Unter Teilnehmenden mit Bluthochdruck Schweregrad 2 erkannte die Uhr in gut der Hälfte der Fälle das Krankheitsbild.

Im Mittel bemerkte die Watch das Krankheitsbild also nur bei rund 4 von 10 Personen mit Bluthochdruck. Bluthochdruck-Risikopersonen sollten sich also nicht allein auf die neue Warnfunktion der Watch verlassen, sondern ihren Blutdruck weiterhin durch ihren Arzt oder mit einem medizinischen Blutdruckmessgerät protokollieren.

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Den Blutdruck kann die Watch nicht messen. Die Bluthochdruckmitteilungen stützen sich auf den bestehenden optischen Herzsensor und Photoplethysmographie. Die Technik erfasst Veränderungen des Blutvolumens in den Gefäßen, indem die rückseitige LED Licht in das Handgelenk strahlt und die Reflexion misst. Ein neuer Algorithmus achtet auf Anzeichen für Bluthochdruck, die Messungen erfolgen tagsüber – und nicht beim Schlaf-Tracking. Werden entsprechende Muster über einen Zeitraum von 30 Tagen erkannt, schickt die Watch eine Warnmitteilung und rät zum Arztbesuch sowie zur Kontrolle der Werte mit einem Blutdruckmessgerät. Dies lässt sich in Apple Health nun gezielt protokollieren, mitsamt Erinnerung – eine weitere Neuerung von iOS 26.

Immerhin traten Fehlalarme – also eine falsche Warnung bei Nutzern ohne Bluthochdruck – laut Apples Validierungsstudie vergleichsweise selten auf. Von den wenigen Nutzern, die einen Fehlalarm erhielten, habe ein "signifikanter Anteil" zudem leicht erhöhten Blutdruck gehabt, schreibt Apple – entsprechend könne die Fehlwarnung sogar sinnvoll sein, um frühzeitig gegenzusteuern. Schon im ersten Jahr könnten über eine Million Watch-Träger solche Warnungen erhalten, hat Apple vergangene Woche zu Protokoll gegeben.

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