Nächster KI-Deal: Nvidia will 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI investieren

Nvidia will mit OpenAI noch mehr KI-Infrastruktur aufbauen und 100 Milliarden US-Dollar in die Firma stecken. Die soll dann damit in großem Umfang GPUs kaufen.

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Nvidia-Logo auf Grafikkarte

(Bild: Konstantin Savusia/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nvidia will mit OpenAI das "größte KI-Infrastrukturporjekt der Geschichte" umsetzen und dafür insgesamt 100 Milliarden US-Dollar in die KI-Firma investieren. Das teilten beide Unternehmen jetzt mit und erklärten, dass die Infrastruktur dazu genutzt werden solle, "KI-Technik aus dem Labor in die Welt zu bringen".

Im Zuge der Kooperation wollen die beiden Unternehmen zudem gemeinsam neue Rechenzentren aufbauen, die mindestens zehn Gigawatt an Leistung umfassen. Das entspricht in etwa der Leistung von zehn Kernkraftreaktoren. Und das wiederum würde den Strombedarf von acht bis neun Millionen Haushalten für ein ganzes Jahr decken. Auch Meta hat ein gigantisches Rechenzentrum angekündigt, dieses soll bis zu fünf Gigawatt benötigen. Big Tech liefert sich geradezu ein Wettrennen, wer die größten Rechenzentren für das Training von KI-Modellen bauen kann. Die Fertigstellung ist jeweils schon für kommendes Jahr angekündigt, wobei OpenAI und Nvidia zunächst mit dem ersten Gigawatt in der zweiten Jahreshälfte 2026 planen.

Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sieht die Vereinbarung vor, dass Nvidia für seine Milliarden nicht stimmberechtigte Anteile an OpenAI bekommt, die KI-Firma werde für das Geld Nvidia-GPUs kaufen. Die sollen ab 2026 eingesetzt werden.

Auch wenn der Kurs der Nvidia-Aktie nach der Ankündigung einen Sprung nach oben machte, gibt es auch kritische Stimmen. So zitiert Reuters eine Analystin, die auf die zirkulären Elemente in der Vereinbarung hinweist. Nvidia bezahlt quasi OpenAI dafür, dass diese KI-Chips von Nvidia kaufen. Nvidia selbst hat laut Bloomberg versichert, dass die Zusammenarbeit mit OpenAI nichts an dem Fokus auf die restliche Kundschaft ändern werde. "Wir werden weiterhin jeden Kunden mit höchster Priorität behandeln, ob wir an dem einen Anteil haben oder nicht", zitiert die Nachrichtenagentur. Zwar eilt Nvidia von Börsenrekord zu Börsenrekord, der Chiphersteller macht den Großteil seines Umsatzes aber mit einer Handvoll von Techkonzernen, die KI-Infrastruktur aufbauen. Sollten sie Sorgen über Nvidias Prioritäten haben, könnten sie nach Alternativen suchen.

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OpenAI arbeitet schon mit anderen Konzernen am immens teuren Aufbau einer Infrastruktur für die KI-Entwicklung. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass die KI-Firma einen 300 Milliarden US-Dollar schweren Deal mit Oracle geschlossen hat. Es geht auch hier um die Abnahme von Leistung, Oracle soll dafür in die Infrastruktur investieren. Woher das Geld kommen soll, ist allerdings ziemlich unklar. Gleichzeitig plant OpenAI den Bau eigener KI-Chips und arbeitet dafür mit Broadcom zusammen.

Die Deals scheinen dabei unabhängig vom Project Stargate zu sein. Dahinter verbirgt sich der Aufbau einer 500 Milliarden teuren KI-Infrastruktur, für die eine Allianz aus OpenAI, Softbank und Oracle gemeinsame Sache macht. US-Präsident Donald Trump hatte das Projekt vorgestellt. Auch hier soll bereits 2026 ein erstes Rechenzentrum entstehen, das 1,2 Gigawatt Energiebedarf hat.

Alle KI-Firmen zusammen werden in diesem Jahr etwa 13 Milliarden US-Dollar Umsatz machen. Laut einem Bericht der Beraterfirma Bain & Co. müssten sie 2030 zusammen auf 2 Billionen US-Dollar kommen, um den erwarteten Bedarf an Rechenleistung zu bezahlen, schreibt Bloomberg. Erwartet würden aber nur 1,2 Billionen.

Erst vorige Woche hat Nvidia angekündigt, für fünf Milliarden US-Dollar Aktien von Intel kaufen zu wollen und damit vier Prozent zu übernehmen.

(mho)