Australien: Schon wieder Notruf-Probleme bei Provider Optus

Bei dem zweitgrößten australischen Provider kehrt keine Ruhe ein. Während ein riesiger Notruf-Ausfall weiter untersucht wird, gab es jetzt erneut Probleme.

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Filiale von Optus in Sydney

(Bild: ArliftAtoz2205/Shutterstock.com)

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Bei dem australischen Provider Optus hat es am Wochenende erneut stundenlang Probleme mit dem Notruf gegeben, weniger als zwei Wochen nachdem ein fast landesweiter Ausfall mit vier Todesfällen in Verbindung gebracht wurde. Der neuerliche Ausfall war jetzt aber lokal sehr eng begrenzt, schreibt der Nachrichtensender ABC. Betroffen waren laut Optus etwa 4500 Menschen, als ein Mobilfunkturm ausgefallen ist. In der Zeit der Störung wurden demnach 12 Versuche registriert, den Notruf zu erreichen. Dass das jeweils nicht geklappt hat, hatte diesmal aber keine schwerwiegenden Folgen. In einem Fall konnte die Notrufzentrale mit einem anderen Telefon erreicht werden. Trotzdem dürfte die eher kleine Störung den Druck auf den Provider noch weiter erhöhen.

Optus ist Australiens zweitgrößter Mobilfunkprovider und ist in den vergangenen Jahren mehrfach mit teils massiven Problemen aufgefallen. Im November 2023 sorgte ein Software-Upgrade für einen massiven Ausfall von Interverbindungen, betroffen waren mehr als zehn Millionen Menschen. Am 18. September sorgte dann ein Upgrade im Netzwerk von Optus dafür, dass in mehreren Bundesstaaten die dort für Notrufe reservierte Nummer 000 ("Triple Zero") teilweise nicht mehr funktionierte. Verschärft wurde das Problem dadurch, dass das einen halben Tag lang nicht bemerkt wurde, erst ein Kundenhinweis hatte die Ernsthaftigkeit der Situation deutlich gemacht. Vier Personen, für die der Notruf in dieser Zeit nicht erreicht wurde, waren danach verstorben.

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Der deutlich kleinere Vorfall am Wochenende hat sich jetzt im Bundesstaat New South Wales ereignet, laut Optus gab es nahe der Stadt Wollongong ein Problem an einem Mobilfunkturm. Der dortige Gesundheitsminister hat den Vorfall laut ABC als "sehr besorgniserregend" bezeichnet. Ein gescheiterter Notruf sei einer zu viel. Auch aus der Bundesregierung gab es demnach neuerliche Kritik. Die Telekommunikationsaufsicht habe angekĂĽndigt, den Vorfall gesondert zu untersuchen. Eine Verbraucherschutzorganisation habe zudem darauf hingewiesen, dass im Fall eines Ausfalls eigentlich andere Provider die Notrufe ĂĽbernehmen sollten und eine Untersuchung gefordert, warum das hier nicht funktioniert habe.

(mho)