SCO: Linux-Lizenzen legen zu

Im Vergleich mit den leicht verbesserten Linux-Lizenzeinnahmen musste der zweite Geschäftsbereich der SCO Group mit den beiden Angeboten UnixWare und OpenServer Einbußen hinnehmen.

vorlesen Druckansicht 184 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Mit der Vorstellung ihrer Quartalszahlen hat die SCO Group bekannt gegeben, dass das Geschäft mit Linux-Lizenzen leicht zugenommen hat. Gegenüber 11.000 Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres konnte man 30.000 US-Dollar an Einnahmen erzielen. Dazu gesellen sich 779.100 Dollar aus dem Verkauf von Trolltech-Aktien, mit dem die letzte Verbindung zu den norwegischen Qt-Entwicklern gekappt wurde.

Im Vergleich mit den leicht verbesserten Linux-Lizenzeinnahmen musste der zweite Geschäftsbereich der SCO Group mit den beiden Angeboten UnixWare und OpenServer Einbußen hinnehmen. Bedingt durch den "fortlaufenden Konkurrenzdruck im Unix-Markt" erzielte SCO hier 7.838.000 Dollar Einnahmen. Im Vorjahresquartal waren es noch 8.415.000 Dollar gewesen. Insgesamt addieren sich die Zahlen des zweiten Quartals zu 9.258.000 Dollar Einnahmen gegenüber 10.137.000 im Vorjahreszeitraum. Dementsprechend weist die Quartalsbilanz einen Verlust von 1,96 Millionen Dollar aus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 14,7 Millionen Dollar gewesen.

Große Hoffnungen setzt die SCO Group auf die nächste Version von SCO OpenServer, die am 22. Juni vorgestellt wird und den Durchbruch auf dem stagnierenden Unix-Markt bringen soll. Wird OpenServer vom Markt akzeptiert, so kann SCO bei eingefrorenen Anwaltskosten die Klagen gegen IBM und Novell wegen der Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig verwendeten Unix-Codes in Linux noch mehrere Jahre lang in der Hoffnung durchführen, dass das Geschäft mit Linux-Lizenzen große Einnahmen erzielt. In der Telefonkonferenz zur Vorstellung der Quartalszahlen waren allerdings keine Fragen zu den Gerichtsverfahren erlaubt. SCO-Chef Darl McBride erklärte jedoch, dass man die Klage im vertagten Verfahren gegen den Autoteile-Distributor wahrscheinlich fallen lassen werde. "Autozone hat den von uns beanstandeten Code durch seine Migration nach Red Hat Linux entfernt, somit sieht SCO bis auf weiteres keinen Grund für eine einstweilige Verfügung." McBride gab keine Auskunft darüber, wer den SCO-Finanzchef K. Fred Skousen ersetzen soll, der vor wenigen Wochen die Firma verließ.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)