AT&T erwägt Wechsel von Windows zu Linux oder Mac OS X

Beim Traditionsunternehmen laufen die etwa 70.000 Arbeitsplatzrechner derzeit unter Windows. Ein Forschungsteam soll nun die Vorteile von Alternativen prüfen.

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Das US-amerikanische Traditionsunternehmen AT&T erwägt ein Wechsel von Windows auf Linux auf seinen etwa 70.000 PC-Arbeitsplätzen. Derzeit werde zudem auch Mac OS X getestet, heißt es in Medienberichten. AT&T habe ein Team zusammengestellt, um die jeweiligen Vorteile der Betriebssysteme in Sachen Verlässlichkeit und Kosten sowie insbesondere Sicherheit im Vergleich zu Windows zu erforschen. Zum Jahreswechsel 2005/2006 sollen die Ergebnisse vorliegen.

Bis Ergebnisse vorliegen, sei zunächst wahrscheinlich, dass AT&T Windows beibehalte, heißt es weiter. Jedenfalls betreibe das Unternehmen derzeit nicht aktiv den Wechsel. Allein die Überlegung zeige aber, dass die anderen Betriebssysteme für den breiten Einsatz in Unternehmen Fortschritte gemacht hätten. Vor diesem Hintergrund sei es für jeden IT-Verantwortlichen in einem Unternehmen geboten, sich nach Alternativen umzuschauen, wird ein AT&T-Sprecher in den Berichten zitiert.

Ende der Sechzigerjahre der vorigen Jahrhunderts wurde übrigens in den Bell Laboratories von AT&T der erste Unix-Quellcode entwickelt. Das "geistige Eigentum" an Unix und die damit verbundenen, seit 1983 von AT&T erhobenen Unix-Lizenzen wurden später an Novell verkauft. Die Netzwerk-Spezialisten wiederum verkauften einen Teil ihrer Besitztümer später an SCO -- wer nun aber die Rechte an Unix hält, darum tobt ein Streit zwischen SCO und Novell im Rahmen der unendlichen Geschichte "SCO vs. Linux". Kürzlich erst versicherte Novell-Chef Jack Messmann: "Wir besitzen das Copyright und die Patentansprüche an Unix" -- die SCO Group, die unter anderem IBM vorwirft, unrechtmäßig Unix-Code, an dem SCO die Rechte beansprucht, in Linux übernommen zu haben, sieht dies jedoch ganz anders. Ironischerweise beruhen beide von AT&T ins Auge gefassten Windows-Alternativen auf Unix-Konzepten und zumindest den (von AT&T-Ansprüchen an Unix freien) BSD-Unix-Entwicklungen. (anw)