Google sieht Microsoft hinter Wettbewerbsbeschwerden

Drei Google-Konkurrenten haben sich beim Generalstaatsanwalt von Texas über angeblich wettbewerbswidriges Verhalten des Internetdienstleisters beschwert. Dieser sieht Spuren von den Beschwerdeführern zum Redmonder Riesen führen.

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Der Internetdienstleister Google weist Vorwürfe zurück, er manipuliere Suchergebnislisten zu Ungunsten von Konkurrenten. Nachdem Ende voriger Woche bekannt wurde, dass die Unternehmen Foundem, SourceTool und myTriggers offizielle Kartellrechtsbeschwerden beim Generalstaatsanwalt von Texas, Greg Abbott, eingelegt haben, hat Google beteuert, keine Wettbewerber zu benachteiligen und das Beste im Interesse der Nutzer zu unternehmen. Darüber hinaus hat Google-Anwalt Don Harrison in einem Weblog-Eintrag angebliche Verbindungen zwischen den Beschwerdeführern und Microsoft aufgelistet.

Die britische Preisvergleichssite Foundem, die sich bereits bei der EU-Kommission über Google beschwert hat, wird laut Harrison von einer Lobby-Organisation namens ICOMP unterstützt, die von Microsoft mitgegründet worden sei, schreibt Harrison. Das Unternehmen TradeComet, das die "B2B-Suchmaschine" SourceTool betreibt, sei im März vor einem US-Bundesbezirksgericht mit einer Wettbewerbsklage gegen Google gescheitert. Dabei sei TradeComet von einem langjährigen Microsoft-Anwalt vertreten worden. Auch die Preisvergleichssite myTriggers lasse sich von einem Microsoft-Anwalt vertreten.

Unternehmen wie Amazon, Shopping.com und Expedia seien in den Google-Ergebnislisten wegen der guten Qualität ihrer Dienste meist oben angesiedelt, betonte Harrison. Dem gegenüber sei der Rechtsexperte James Grimmelmann von der New York Law School nach der Betrachtung von Foundem.co.uk zu dem Schluss gekommen, dass es gut wäre, wenn Google die Website niedriger listen könne. SourceTool habe wenig originale Inhalte und myTriggers habe sich darüber beschwert, dass Google an einem Einbruch des Datenverkehrs schuld sei, obwohl die Ursache wohl eher in der eigenen Server-Technik liege.

In einem anderen Rechtsstreit, und zwar um den Mikrobloggingdienst Buzz, konnte sich Google inzwischen mit den Klägern einigen. Diese hatten sich darüber beschwert, dass oft genutzte Kontakte von Nutzern von Googles E-Mail-Dienst Gmail automatisch in ihre Buzz-Profile eingefügt wurden. Google zahlt insgesamt 8,5 Millionen US-Dollar, wovon der größte Teil an noch nicht benannte Organisationen gehen soll, die sich um Datenschutz kümmern. Außerdem will Google alle Gmail-Nutzer über die Einigung informieren. (anw)