Unrühmliches Ende? Jupitersonde Juno der NASA wurde wohl abgeschaltet

Für die US-Regierung gilt eine Haushaltssperre, auch bei der NASA wurde die meiste Arbeit eingestellt. Deshalb ist unklar, was mit der Juno-Sonde passiert ist.

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Screenshot der NASA-Seite zu Juno

Bei der NASA heißt es zwar, dass die Juno-Mission weiter aktiv sei, aber dort steht auch, dass die Website seit Beginn des Shutdowns nicht mehr aktualisiert wird.

(Bild: NASA)

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Die Jupitersonde Juno der NASA hat ihre Mission womöglich beendet, aber wegen der US-Haushaltssperre und der Einstellung vieler Aktivitäten der US-Weltraumagentur gibt es dazu keine Bestätigung. Das berichtet das US-Magazin Space, das auf diesbezügliche Anfragen keine Antwort bekommen hat. Anfang 2021 war die Missionsdauer von Juno bis September 2025 verlängert worden, diese Frist ist nun abgelaufen. Weil seit Beginn des Government Shutdowns am 1. Oktober jetzt nur noch als unerlässlich angesehene Aufgaben von US-Behörden bezahlt werden, hat die NASA zahlreiche Angestellte nach Hause geschickt, aktualisiert die Internetseite nicht mehr und gibt keine Stellungnahmen mehr ab. Deshalb ist das genaue Schicksal von Juno unbekannt.

Juno kreist seit neun Jahren um den Jupiter und erforscht ihn sowie seine Monde. Die NASA-Sonde konnte im Rahmen ihrer Mission ermitteln, dass das Magnetfeld des Planeten noch deutlich stärker ist als erwartet. Außerdem haben Forschende dank Juno bereits beobachten können, dass sich der Nordpol des Gasriesen deutlich von dessen Südpol unterscheidet. Solche Analysen der Pole waren eines der wichtigsten Ziele der Mission, denn die waren für vorbeifliegende Sonden früher nicht einsehbar und deshalb noch weitgehend unerforscht. Auch zur Erforschung der Vulkane auf dem Mond Io hat die Sonde beigetragen. Nach dem Abschluss der Hauptmission im Sommer 2021 sollte sie im Rahmen der erweiterten Mission über 40 weitere Orbits ausführen und Ganymed, Europa sowie Io näher erkunden.

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Wie Space ausführt, darf die NASA während eines Shutdowns nur Missionen fortführen, die zum Schutz von Leben, Eigentum oder der nationalen Sicherheit gebraucht werden. Auch Prioritäten des US-Präsidenten dürfen demnach weiter finanziert werden. All das dürfte für Juno nicht gelten. Schon im jüngsten Haushaltsentwurf sei kein weiteres Geld für die Sonde vorgesehen gewesen. Damit wurde die bahnbrechende Mission offenbar still und leise beendet, Klarheit dazu wird es aber erst geben, wenn die Haushaltssperre beendet wurde. Damit hat die Menschheit wohl erst einmal keine aktiven Sonden am Jupiter mehr, mit dem Europa Clipper der NASA und Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) der ESA sind aber zumindest zwei auf dem Weg dorthin. Sie werden aber erst 2030 beziehungsweise 2031 ankommen.

(mho)