Elon Musk einigt sich in Millionenklage mit ehemaliger Chefriege Twitters
Vier frühere Twitter-Führungskräfte haben Elon Musk auf 128 Millionen US-Dollar verklagt. Vor Gericht haben sie sich jetzt mit dem neuen Eigentümer geeinigt.
(Bild: kovop58/Shutterstock.com)
Eine der ersten Maßnahmen von Elon Musk bei der Übernahme von Twitter vor fast genau drei Jahren war die sofortige Entlassung der damaligen Führungsriege des Kurznachrichtendienstes. Im März 2024 haben diese den Milliardär wegen unbezahlter Abfindungen auf 128 Millionen US-Dollar verklagt. Jetzt haben sich die Beteiligten vor Gericht offenbar einigen können. Die Bedingungen und vereinbarten Zahlungen sind bislang jedoch nicht bekannt.
Ende Oktober 2022 hatte Elon Musk die Chefriege bei der Übernahme Twitters gefeuert. Firmenchef Parag Agrawal, Finanzchef Ned Segal, Chefjustiziar Sean Edgett und die unter anderem für den Kampf gegen Hatespeech verantwortliche Vijaya Gadde wurden von Sicherheitspersonal aus dem Gebäude geführt. Nach einem längeren Disput mit dem Milliardär über ausstehende Abfindungen haben diese Musk schließlich vor Gericht gezerrt.
Musk versprach, Twitter-Manager zu jagen
Die Manager werfen Musk vor, dass dieser sie schnell loswerden wollte, bevor ihnen einen Tag später Aktienoptionen im Wert von 200 Millionen Dollar zugestanden hätten. In der Klage zitieren sie Musk aus dessen Biografie von Walter Isaacson, berichtet The Verge. Demnach hätte der neue Twitter-Eigentümer gesagt, dass der Abschluss der Übernahme einen Tag früher als vorgesehen "zweihundert Millionen Differenz in der Keksdose" ausgemacht hätte. Zudem hätte Musk Isaacson gesagt, dass er jeden einzelnen der Führungskräfte Twitters "bis zum Lebensende jagen" würde.
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Welche Argumente Elon Musk vor Gericht zu der jetzt erzielten Einigung mit den ehemaligen Führungskräften Twitters gebracht haben, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, was Musk die Vereinbarung kostet. Denn in einem kurzen Update zu dem Verfahren vor dem kalifornischen Bezirksgericht in San Francisco (Az. 3:24-cv-01304-MMC) ist davon keine Rede. Allerdings sind einige Fristen einzuhalten. Sollte der Beklagte etwa bis Ende Oktober keine Stellungnahme abgeben, wird das Verfahren wieder aufgenommen. Die letzte Frist ist für eine Anhörung und endet Anfang Juni 2026.
Im August haben Elon Musk und das in X umbenannte Twitter bereits eine Einigung mit gefeuerten Mitarbeitern erzielt. Mitte 2023 hatten Ex-Mitarbeiter Twitter auf 500 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt, weil sich das Unternehmen und Musk nicht an den Abfindungsplan gehalten hätten. Nach einem Bericht der New York Times hat sich X aber mittlerweile mit "Tausenden ehemaliger Mitarbeiter" geeinigt. Auch hier ist bislang nicht bekannt, was diese Einigungen Elon Musk kosten.
(fds)