Rekordjahr: Nordkorea soll zwei Milliarden US-Dollar Kryptogeld gestohlen haben
Dass Nordkorea Kryptogeld stehlen lässt, um Finanzsanktionen zu umgehen, ist seit Jahren bekannt. So viel wie 2025 hat das Regime offenbar noch nie erbeutet.
(Bild: Jiri Flogel/Shutterstock.com)
Cyberkriminelle mit Verbindungen zum Regime in Nordkorea sollen in diesem Jahr schon Kryptogeld im Wert von mehr als zwei Milliarden US-Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro) erbeutet haben. Laut der IT-Beratung Elliptic, die Geldflüsse auf den Blockchains nachverfolgt, ist das schon jetzt mehr als in jedem Jahr zuvor. Der Rekord gehe vor allem auf den Milliardendiebstahl bei der Kryptobörse Bybit zurück. Neben Bybit seien auch andere Kryptogelddienste um hohe Summen erleichtert worden, dabei ging es aber um Millionen statt Milliarden. Die Experten sehen aber auch vermehrt Individuen, denen große Summen an Kryptogeld gestohlen werden. Das führen sie auf die gestiegenen Preise des Bitcoin & Co. zurück.
Einträgliches Geschäft ohne Konsequenzen
Insgesamt habe das nordkoreanische Regime damit inzwischen schon sechs Milliarden US-Dollar in Kryptogeld gestohlen, schreibt Eliiptic weiter. Die tatsächliche Summe liege aber wahrscheinlich noch höher, immer könnten nicht alle Vorfälle dem Land zugeschrieben werden. So kennt Elliptic nach eigener Aussage eine ganze Reihe von Diebstählen, bei denen einiges auf Nordkorea als Urheber hindeute, bei denen aber eine eindeutige Zuschreibung nicht möglich sei. Hinzu dürften Vorfälle kommen, bei denen ein Diebstahl nicht gemeldet oder öffentlich gemacht wurde. In den meisten Fällen waren die Kriminellen in diesem Jahr mit Social Engineering erfolgreich, schreibt Elliptic noch.
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Sollte sich die Summe der Gesamtbeute bestätigen, wäre 2025 nicht nur mit Abstand das erfolgreichste Jahr für die nordkoreanischen Kryptodiebe, sie hätten auch deutlich mehr erbeutet als 2023 und 2024 zusammen. Der bisherige Rekord lag bei 1,35 Milliarden US-Dollar in einem Jahr, erklärt die IT-Beratung noch, das war 2022. Das Regime setzt seit Jahren darauf, in großem Umfang Bitcoin & Co. zu stehlen, etwa um damit das internationale Finanzsystem und die verhängten Sanktionen zu umgehen und für Waren sowie Technik zu bezahlen. Auch wegen der jahrelangen Erfahrungen sind die Fähigkeiten des Regimes bei solchen Diebstählen weltweit nahezu unerreicht, angesichts der immensen Erfolge ist kein Ende der äußerst einträglichen Cyberattacken zu erwarten.
(mho)