UMTS-Beschleuniger HSDPA von T-Mobile für Dreiviertel aller Österreicher

Während das Netz von T-Mobile Austria Downloads von bis zu 3,6 MBit/s unterstützt, können die derzeit verfügbaren Datenkarten nur 1,8 MBit/s saugen. Im Upload sind 384 kBit/s möglich.

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Ab sofort können mehr als 70 Prozent aller Österreicher an ihrem Wohnsitz HSDPA von T-Mobile nutzen. Diese mit Abstand größte Abdeckung in dem Land soll weiter ausgebaut werden. Alle Orte mit mehr als 4.000 Einwohnern seien jedenfalls versorgt, sagte T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl am heutigen Donnerstag in Wien. Während das Netz selbst Downloads von bis zu 3,6 MBit/s unterstützt, können die derzeit verfügbaren Datenkarten nur 1,8 MBit/s saugen. Im Upload sind 384 kBit/s möglich. Pölzl hofft auf deutliche Zuwächse beim Datentransport. Bereits bisher ist T-Mobile Österreich der erfolgreichste Verkäufer von Datenkarten im Telekom-Konzern.

Obwohl zu den im Februar 2005 gekündigten 130 Mitarbeitern zusätzlich über 100 Arbeitsplätze durch "natürliche Fluktuation" abgebaut wurden, haben sich die Finanzergebnisse nicht verbessert. Der Umsatz (885 Millionen Euro) konnte zwar auf dem Niveau von 2004 (883 Millionen) gehalten werden, liegt aber weiter deutlich unter dem von 2003 (933 Millionen). Das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) reduzierte sich von 240 auf 225 Millionen Euro (2003: 341 Millionen). Knapp die Hälfte dieses Rückgangs ist auf Restrukturierungsaufwand, darunter auch die Kosten des Mitarbeiterabbaus, zurückzuführen. Entsprechend sank auch die EBITDA-Marge auf 25,4 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern wird für 2005 nicht verraten; 2004 hatte T-Mobile Austria einen Verlust von 21 Millionen Euro verbucht.

Die Zahl der Kunden stieg um 38.000 auf 2,09 Millionen, womit erstmals wieder das Niveau von 2001 erreicht wird. Dieses Wachstum von 2,3 ist das geringste aller T-Mobile-Netze, was angesichts einer Penetrationsrate von über 100 Prozent im österreichischen Mobilfunkmarkt aber nicht überrascht. Lichtblicke sind der durch das Wachstum im Datenbereich gestiegene Durchschnittsumsatz je Kunde (ARPU, 35 nach 34 Euro) sowie die Verbesserung der Kundenstruktur. Erstmals in der Unternehmensgeschichte gibt es mehr Kunden mit Rechnungslegung (Postpaid, 1,046 Millionen) als mit Vorauszahlung (Prepaid, 1,044 Millionen).

In Sachen tele.ring-Kauf berichtete Pölzl, dass vor kurzem ein Vertrag mit dem Konkurrenten 3 unterzeichnet wurde. 3 wird demnach innerhalb eines Jahres nach dem Abschluss der Übernahme zirka 2.000 tele.ring-Sendestationen sowie die Hälfte der tele.ring-UMTS-Frequenzen erhalten. Der dafür vereinbarte Preis wird nicht kundgetan. Mit One wird noch verhandelt. Dieser Konkurrent soll die zweite Hälfte der UMTS-Frequenzen sowie einen kleineren Teil des Netzes bekommen. Pölzl gab sich "sehr, sehr zuversichtlich", dass die EU-Kommission die Übernahme von tele.ring doch noch genehmigen werde: "Ich schätze die Chance sehr hoch ein."

T-Mobile Austria bietet drei verschiedene Tarife mit größeren Datenvolumina. 800 MByte monatlich kosten 39 Euro, 1,5 GByte 49 Euro. Wer mit 250 MByte auskommt, zahlt 25 Euro, muss dann aber für die HSDPA-Karte 99 Euro budgetieren. Kunden, die auch einen Sprachtarif haben, ersparen sich vier Euro pro Monat. Bis 11. März wird als HSDPA-Einführungsangebot die Freischaltgebühr von 40 Euro gestrichen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)