AMD zieht Skype in den Kartellstreit mit Intel hinein

Der Prozessorhersteller vermutet hinter einer Kooperation der Konkurrenten mit dem VoIP-Anbieter unlautere Machenschaften.

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AMD hat gegen Skype eine Verfügung erwirkt, nach der der VoIP-Betreiber Unterlagen für das Kartellverfahren des Prozessorherstellers gegen Intel bereitstellen muss. Dabei geht es um Hintergrundinformationen zu einer Konferenzfunktion im VoIP-Client Skype 2.0, die ausschließlich Intel-Kunden vorbehalten ist und Fernsprechrunden mit zehn Teilnehmern ermöglicht. AMD glaubt laut Medienberichten, Intel habe dafür gesorgt, dass Skype sein Produkt auf die Wünsche des AMD-Konkurrenten zurechtgeschnitten habe.

In einer Pressemitteilung vom 8. Februar hatten Skype und Intel eine Kooperation zur Optimierung des VoIP-Clients für Intels Doppelkernprozessoren verkündet. Als ein erstes Resultat präsentierten die beiden Unternehmen eben jene Telefonkonferenzfunktion für bis zu 10 Teilnehmer, die nur Heim- und Business-Anwendern mit Centrino Duo, Pentium D, Pentium Extreme oder mit einem Gerät der jüngst vorgestellten Viiv-Plattform vorbehalten ist.

AMD hat im Juni 2005 in den USA und in Japan gegen Intel wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens geklagt. Intel soll sein Monopol mit rechtswidrigen Mitteln abgesichert haben, indem Kunden dazu gezwungen worden seien, keine AMD-Prozessoren einzusetzen. In Europa sind Intel-Büros auf Veranlassung der EU-Kommission im Juli 2005 durchsucht worden. Auch die südkoreanischen Wettbewerbshüter untersuchen Intels Marktverhalten. AMD hat für das US-Verfahren bereits auch von diversen anderen Unternehmen Beweismittel verlangt. (anw)