Free Software Foundation unterstützt Google im Streit mit Oracle

Die Open-Source-Organisation will Google bei Oracles Patentklage unterstützen, kritisiert den Suchmaschinenbetreiber aber auch, weil dieser sich offenbar wenig Gedanken über mit Softwarepatenten einhergehende Probleme gemacht habe.

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Von
  • Alexander Neumann

Nun hat sich auch die Free Software Foundation (FSF) zu Oracles Patentklage gegen Google gemeldet. Brett Smith, Compliance Engineer der Open-Source-Organisation, schreibt in einem Blog-Eintrag, dass seine Organisation Google im Kampf gegen Oracles Klage unterstützen werde und einen prinzipiellen Standpunkt gegen jegliche Softwarepatente einnehme. Die Organisation weist aber auch darauf hin, dass Google sich offenbar nicht viele Gedanken über mit Softwarepatenten einhergehende Probleme gemacht habe.

Der Konzern habe bislang keine eindeutige Stellung zum Thema bezogen oder Handlungen vorgenommen. Die FSF ist zudem der Meinung, dass Google Oracles rechtliche Schritte hätte vermeiden können, wenn die Firma Android auf Basis der mit GPL lizenzierten Java-Implementierung IcedTea entwickelt hätte. Die GPL garantiere den Schutz jeglicher Software, und es sei schade, dass Google durch die Weiterentwicklung der Apache-Implementierung Harmony diesen Schutz vermieden habe, um eine proprietäre Softwareentwicklung auf Android einfacher zu bewerkstelligen.

Nichts entschuldige Oracles Verhalten, führt Smith aus und ergänzt, dass Oracle 1994 noch gegen Softwarepatente eingestellt gewesen sei, nun aber eine aggressive Haltung bei Softwarepatent-Verletzungen einnehme. Oracle habe früher für sich in Anspruch genommen, Patente nur zu Verteidigungszwecken aufzugreifen, jetzt nutze der Konzern diese, um "proaktiv freie Software zu attackieren". Google nutze übrigens Patente aus demselben Grund wie einst Oracle, merkt Smith an.

Die FSF weist darauf hin, dass sie Informationen auf dem "End Software Patents"-Wiki zusammenträgt, damit neben Google auch andere Unternehmen eine Hilfe finden, um sich in der Zukunft vor Klagen Oracles zu schützen. Auch rät die Organisation, Oracle-Chef Larry Ellison zu schreiben und ihn "respektvoll zu fragen, warum Oracle freie Software mit Software-Patenten attackiert". (ane)