Lufthansa will 100 InlandsflĂĽge pro Woche streichen
Weil sich einige Strecken seit Jahren nicht mehr lohnen, will Lufthansa sie nicht mehr bedienen. Im Sommer 2026 sollen Verbindungen wegfallen.
Ein Wartungshangar der Lufthansa-Werft in Hamburg: Der Airbus A340 ist zu lang fĂĽr die Halle, das Flugzeugheck ragt bei geschlossenen Hallentoren durch eine spezielle Ă–ffnung heraus.
(Bild: Knut Gielen)
In einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag" kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr an, dass die Fluglinie ihr Angebot an Flügen innerhalb Deutschlands demnächst einschränken wird. Im kommenden Sommer sollen rund 100 Verbindungen gestrichen werden, auch bei Zubringerflügen von Regionalflughäfen, die damit bisher an die großen Drehkreuze angebunden sind.
Wie Spohr der Zeitung sagte, stehen unter anderem Flüge von München nach Münster/Osnabrück und von München nach Dresden "auf dem Prüfstand". Auf diesen Strecken fliege die Lufthansa "jeden Tag defizitär". Der Grund sind Spohr zufolge die staatlichen Standortkosten, die sich seit 2019 verdoppelt haben sollen.
Weitere fĂĽr Streichungen vorgesehene Strecken als die beiden genannten gab Spohr dem Vorabbericht der Welt am Sonntag zufolge nicht an. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa AG sagte, die Streckenstreichungen seien ohne eine Reduktion der Standortkosten unvermeidlich. Andere Faktoren nannte er nicht.
Auch Ryanair streicht Strecken
Die Ankündigung der Lufthansa kommt kurz nach ähnlichen Bekanntgaben von Ryanair. Die irische Billigfluglinie sagte am Mittwoch dieser Woche, dass sie in ihrem kommenden Winterflugplan innerdeutsch 800.000 Plätze weniger anbieten will. Das entspricht einer Reduktion um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. 24 Strecken sollen gestrichen werden, unter anderem Verbindungen ab Berlin/Brandenburg, Memmingen und Köln. Auch Ryanair nannte als Grund die Standortkosten.
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Alle Fluglinien leiden bei ihren Inlandsverbindungen unter einer anhaltend schwachen Nachfrage, die nie mehr die Zahlen vor der Corona-Pandemie erreicht habe, berichtet die Tagesschau. Branchenverbände führen das auf weniger Geschäftsreisende zurück, welche viele persönliche Treffen durch Videokonferenzen ersetzt hätten.
(nie)