Rechtsstreit in Australien: Apple mit schweren Vorwürfen gegen Epic
Der Konflikt um die App-Store-Öffnung geht auch in Down Under weiter. Nun haben Apples Anwälte deutlich gegen Epic Games ausgeholt.
Icons von App Store und Epic Games Store: Streit schon seit Jahren.
(Bild: Shutterstock/mundissima)
Apple und Epic Games haben ihren weltweit ausgetragenen Konflikt um Zahlungsmethoden im App Store, alternative App-Marktplätze und andere Fragen der Plattformfreiheit weiterhin nicht beendet. Aus Australien, wo beide Streithähne ebenfalls bereits seit 2020 (!) im Clinch liegen, gibt es nun neue Informationen.
Apple: Epic will eine Gratismitfahrt
Das dortige Bundesgericht entschied im vergangenen August, man sehe den Fall zumindest teilweise wie Epic Games – und entschied, dass alternative App-Läden via Sideloading ebenfalls genehmigt werden müssen wie alternative Bezahlmethoden außerhalb jener von Apple. Denn: Alles andere verstoße gegen den "Competition and Consumer Act" des Landes. Unklar bleibt, wie die Entscheidung umgesetzt wird. Epic Games wünscht sich eine baldige Öffnung, Apple ist naturgemäß dagegen.
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In einem öffentlichen Statement des iPhone-Herstellers, das Macrumors vorliegt, heißt es jetzt, Epic Games versuche, zum "Gratismitfahrer" zu werden. Dabei würden Apples Rechte des geistigen Eigentums geschädigt. "Epic verlangt nun einen 'Free Ride' auf Apples Plattform und will, dass wir alle Sicherheitsmerkmale streichen, die wir jemals eingebaut haben, um Nutzer und Entwickler zu schützen." Doch genau das gehe "weit über das hinaus, was das Gericht entschieden hat". Apples Anwälte sind demnach derzeit dabei, ein Prozessergebnis anzustreben, "das unser geistiges Eigentum respektiert und die geschützte, sichere Erfahrung von Konsumenten und Developern, die diese von unserer Plattform erwartet, sicherstellt".
Gericht hat teilweise Sympathie mit Apples Position
Epic Games möchte am liebsten, dass in Australien gar keine Zahlungen an Apple mehr erfolgen müssen. Stattdessen soll es ein Sideloading geben, wie man es mittlerweile aus Europa kennt. Hier versucht Apple allerdings, Plattformgebühren einzutreiben. Das will Epic Games in anderen Märkten verhindern. Das australische Gericht scheint hier eher Apples Sicht zu teilen und tendiert dazu, dass Apple ein Recht dazu hat, für seine Technologie bezahlt zu werden. Auch scheint es Sympathien für den Schutz von Apples Plattform zu geben, die deshalb Sideloading unterbindet. Allerdings passt das alles wenig zusammen.
Am Freitag gab es deshalb ein erstes "Case Management Hearing", in dem nähere Details mitgeteilt werden sollten, dazu ist allerdings noch nichts bekannt. Doch vor Dezember ist mit weitergehenden Entscheidungen sowieso nicht zu rechnen. Erst dann soll teilweise beschlossen werden, was Apple tun muss. Mit einer endgültigen Beschlusslage ist jedoch nicht vor Frühjahr 2026 zu rechnen. Möglicherweise greift zuvor auch der australische Gesetzgeber ein.
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(bsc)