Weltraumschrott? US-Behörde untersucht zersplitterte Scheibe an Flugzeug
Vorige Woche ist in 10.000 Metern Höhe die Windschutzscheibe einer Boeing gesplittert. Nach der Ursache wird nun gefahndet, viele Möglichkeiten gibt es nicht.
(Bild: Trevor Mogg/ Shutterstock.com)
Die US-Verkehrsbehörde NTSB untersucht die Beschädigung eines Flugzeugs während des Flugs über dem US-Bundesstaat Utah, die laut dem verletzten Piloten auf ein Objekt aus dem Weltraum zurückgeht. Das geht aus einer Mitteilung des National Transportation Safety Boards hervor, die Äußerung des Flugkapitäns, laut der der von "Weltraumschrott" gesprochen hat, wird unter anderem von Ars Technica verbreitet. Das wäre demnach aber extrem unwahrscheinlich und wenn der Schaden tatsächlich auf ein Objekt aus dem All zurückgeht, dürfte eher ein Meteorit dafür verantwortlich gewesen sein. Sollte sich das bestätigen, wäre das wohl der erste solche Vorfall überhaupt.
Wenige Ursachen vorstellbar
Wie die NTSB auf dem Kurznachrichtendienst X erläutert, ereignete sich der Vorfall am Donnerstag über Moab in Utah. Einer Boeing 737-8 in Reiseflughöhe sei dort ein Riss in die Windschutzscheibe geschlagen worden, das Flugzeug wurde daraufhin umgeleitet. Statt wie geplant in Los Angeles sei die Maschine in Salt Lake City sicher gelandet. Die Passagiere mussten umsteigen und erreichten ihr Ziel in einem anderen Flugzeug. Die Verkehrsbehörde sammelt nach eigener Aussage jetzt Radar-, Wetter- und Flugdaten, um der Ursache des Schadens auf den Grund zu gehen. In sozialen Netzen verbreitete Aufnahmen zeigen nicht nur die zersplitterte Scheibe, sondern auch einen Oberarm mit mehreren Verletzungen. Der soll dem Piloten gehören, berichtet etwa The Hill.
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Aufgrund der Flughöhe und der Wetterbedingungen kommen nicht viele Ursachen für den Schaden in Betracht, ergänzt The Weather Network. Nur wenige Vögel fliegen demnach in der Höhe von rund 11.000 Metern (36.000 Fuß), in der die Windschutzscheibe beschädigt wurde, keinen davon gebe es in Nordamerika. Hagelkörner könnten ebenfalls solche Schäden verursachen, das Flugzeug sei aber bei wolkenlosem Himmel unterwegs gewesen. Vorstellbar sei noch ein Wetterballon als Ursache, offiziell seien in der Gegend aber zu dem Zeitpunkt keine in der Luft gewesen. Theoretisch könnte Weltraumschrott tatsächlich ein Flugzeug treffen, schreibt das Fachportal noch, aber die Wahrscheinlichkeit sei extrem gering. Ein Meteorit sei wahrscheinlicher. Die Untersuchungen könnten jedenfalls lange dauern.
(mho)