Telekom nimmt T-Online von der Börse

Die Deutsche Telekom will T-Online wieder in den Konzern integrieren; im zweiten Halbjahr 2005 soll die Internet-Tocher vollständig in der Telekom aufgegangen sein.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom will ihre Internet-Tochter T-Online von der Börse nehmen. Den Aktionären soll ein Kaufangebot von 8,99 Euro je Aktie gemacht werden, teilte das Unternehmen am heutigen Samstag mit. T-Online soll voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2005 komplett in der Deutschen Telekom aufgehen, erklärte der Konzern. Daher werde es auch einen Umtausch von T-Online-Aktien in Telekom-Aktien geben. Die Telekom hält derzeit 73,9 Prozent an ihrer Online-Tochter. Weitere 20,4 Prozent liegen im Streubesitz und ein Paket von 5,7 Prozent gehört der französischen Lagardère-Gruppe. In ersten Diskussionen um eine mögliche T-Online-Integration in die Telekom hatten Börsianer noch von einem Rückkaufpreis von 9,50 bis 11,50 Euro gesprochen -- das nun vorgelegte Angebot dürfte Aktionärsschützer in ihren Ansichten bestärken, die schon von einer Zwangsenteignung der T-Online-Aktionäre gesprochen hatten.

Bereits nach der Berufung des IBM-Managers Walter Raizner zum neuen Festnetzchef der Telekom war darüber spekuliert worden, T-Online könne wieder ganz in den Konzern eingegliedert werden. Der für Raizner neu geschaffene Vorstandsposten Breitband/Festnetz bündelt die Zuständigkeiten für die Bereiche T-Com und T-Online auf Vorstandsebene. Nach der Berufung von Raizner warf auch der bisherige T-Online-Chef Thomas Holtrop das Handtuch, der T-Online immer als eigenständige Firma führen und den Provider zum Internet-Medienhaus ausbauen wollte. (jk)