Electron-Nerv: App zeigt, welche Programme mit macOS Tahoe Probleme machen

Slack, Discord und viele andere Cross-Platform-Apps nutzen das Electron-Framework. Das Problem: Ein Bug macht sie zu macOS 26 inkompatibel. PrĂĽftools helfen.

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Electron Detector fĂĽr macOS 26

Electron Detector für macOS 26: So sieht man zumindest, wo es Probleme geben könnte.

(Bild: Craig Hockenberry)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Spätestens seit dem offiziellen Release von macOS 26 alias Tahoe ist klar, dass manche App, die mit dem populären Electron-Framework erstellt wurde, massive Probleme unter dem neuen Mac-Betriebssystem bereiten können. Der Grund ist simpel: Werden ältere Versionen des Cross-Platform-Systems eingesetzt und gleichzeitig ein bestimmter privater AppKit-API-Override verwendet, bremst eine einzige solche Anwendung das komplette System aus. Warum dies nicht schon während der monatelangen Betaphase von Tahoe auffiel, ist nach wie vor unklar. Abhilfe für das Problem können nur die Entwickler solcher Apps selbst liefern, indem sie das Framework intern aktualisieren. Um festzustellen, ob man betroffen ist, gibt es nun ein neues Werkzeug.

Die App stammt von Craig Hockenberry, Macher des Softwareanbieters und Designstudios Icon Factory. Mit dem Tahoe Electron Detector kann man prüfen, ob Electron-basierte Apps bereits mit dem notwendigen Bugfix ausgerüstet wurden oder nicht. Die Anwendung basiert auf einem Script von Entwickler Tomas Kafka, das um einige Xcode-Spezialitäten entschlackt wurde. Heraus kam ein AppleScript-Applet, das nach Freigabe das System auf Electron-Anwendungen scannt und dann mitteilt, ob diese betroffen sind oder nicht.

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Anschließend kann man prüfen, ob die jeweilige App bereits ein Electron-Update erhalten hat oder aber nicht – sollte das nicht der Fall sein, muss man mit der Anwendung vorsichtig umgehen und sie gegebenenfalls deinstallieren (oder man weiß zumindest, warum der Mac derart lahmt, wenn sie läuft). Der Detektor hilft hoffentlich auch dabei, bei den entsprechenden Entwicklern Druck zu machen.

Mac & i-Redakteur Wolfgang Kreutz hat fĂĽr die FAQ zu macOS 26 Tahoe das grĂĽndlichere Tool "Problematische Electron-Apps finden" (direkter Download) geschrieben. Es basiert auf dem Skript "detect-electron-apps-using-cornermask.sh" von Tomas Kafka, das die verwendeten Frameworks nach der problematischen cornerMask-API untersucht. Falls verfĂĽgbar, nutzt unser Tool Spotlight, und findet somit auch Apps die nicht in Standardordnern liegen.

Das besonders grĂĽndliche Mac & i-Tool "Problematische Electron-Apps finden" spĂĽrt Electron-Apps auf, die macOS 26 potenziell ausbremsen.

Das AppleScript-Programm gruppiert für eine bessere Übersicht die Ergebnisse und nennt die Versionsnummern der Apps. Eine Kennzeichnung verrät zudem, ob ein Programm gerade läuft. Falls der Mac tatsächlich langsam ist, aber keine Electron-App läuft, lässt sich Electron direkt als Ursache ausschließen.

Tatsächlich waren zumindest zwischenzeitlich diverse bekannte Apps betroffen, die Electron nutzen – von Dropbox über GitHub Desktop bis hin zu Slack. Weiterhin gibt es mittlerweile auch eine eigene Website auf GitHub, die sich nur dem "Shaming" von Entwicklern widmet, die das Framework in ihrer App noch nicht aktualisiert haben. Bislang noch nicht aktualisiert wurden laut der Seite unter anderem die Apps von Superhuman, Loom, Logi Options+ oder Notion (Mail und Calendar).

Die betroffenen Apps verwenden einen Override-Hack einer privaten AppKit-API, um bestimmte (eigentlich eher sinnfreie) Fenstereffekte zu generieren. Das kollidiert wiederum mit macOS 26 respektive dessen Implementierung des WindowServer-Tasks, der für die macOS-Fensterdarstellung zuständig ist, heißt es im GitHub-Forum des Electron-Projekts. Resultat: Eine Electron-App generiert Last, die unter anderem zu verlangsamtem Scrollen führt. Mit mehreren Apps wird es noch schlimmer.

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Abschnitt zum gründlicheren Mac & i-Tool ergänzt.

(bsc)