Verkehrswende: Hamburger Verkehrsbetrieb HADAG setzt auf Elektrofähren
Drei Hybridfähren mit Diesel-Range-Extender sind bereits auf der Elbe unterwegs. Künftig sollen drei rein elektrisch angetriebene Fähren hinzukommen.
Diese Hafenfähre fährt elektrisch, hat aber noch einen Diesel-Range-Extender
(Bild: MartinLueke/Shutterstock.com)
Hamburg elektrifiziert seinen öffentlichen Personennahverkehr. Dazu gehören neben Bussen und U-Bahnen auch die Hafenfähren. Auch die sollen elektrisch werden.
Die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG, kurz: HADAG, hat den Bau von drei rein elektrischen Hafenfähren in Auftrag gegeben, wie HADAG-Chef Martin Lobmeyer auf Linkedin mitgeteilt hat. Das Projekt sei ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Zukunft. Die HADAG ist eine Tochter des Verkehrsbetriebs Hamburger Hochbahn AG (HHA) und betreibt die Fährlinien im Hafen.
Die Schiffe mit der Bezeichnung Typ 2030e sind jeweils 30 Meter lang und 8 Meter breit, der Tiefgang beträgt 2 Meter. Das entspricht in etwa den Maßen der derzeit eingesetzten Fähren Typ 2000 und Typ 2020, die ihrer Form wegen auch Bügeleisen genannt werden. Auf den elektrischen Fähren können wie auf Typ 2000 jeweils 250 Passagiere mitfahren. Typ 2020 bietet Platz für 400 Passagiere.
Genug Akkukapazität für zwölf Stunden Betrieb
Die Elektrofähren werden von zwei Maschinen angetrieben. Für eine hohe Manövrierfähigkeit sorgen zwei Bugstrahlruder. Die Höchstgeschwindigkeit soll rund 12 Knoten, etwa 22 km/h, betragen. Der Akku hat eine Kapazität von 3,8 Megawattstunden – das soll für zwölf Stunden im regulären Linienverkehr ausreichen. Geladen wird über einen Powerlock-Landstromanschluss mit einer Ladeleistung von maximal 525 Kilowatt.
Gebaut werden die Schiffe von dem Unternehmen SET Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde. Die Indienststellung ist für 2028 geplant. "Mit dieser Investition stärken wir unsere Rolle als nachhaltiger Mobilitätsdienstleister im Hamburger Hafen und setzen ein klares Zeichen für Innovation und Verantwortung", sagte Lobmeyer.
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Neben den dieselbetriebenen "Bügeleisen" setzt die HADAG auch drei Hybridfähren ein. Die ebenfalls von SET gebauten Fähren vom Typ 2030 verfügen neben dem Elektroantrieb noch über einen Dieselmotor als Range Extender. Die erste wurde im vergangenen Jahr, die beiden weiteren in diesem Jahr in Dienst gestellt. Pläne für Wasserstoff-betriebene Fähren hat die HADAG im Sommer aufgegeben.
(wpl)