US-Kartellwächter streben Einigung mit Google, Apple und Intel an

Das US-Justizministerium hat einen Teil seiner Ermittlungen gegen IT-Unternehmen abgeschlossen, in denen es um Absprachen geht, untereinander keine Mitarbeiter abzuwerben.

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Die Kartellwächter des US-amerikanischen Justizministeriums haben beim Bundesbezirksgericht in Washington D.C. wegen unerlaubter Absprachen gegen sechs IT-Unternehmen geklagt – und dazu gleich einen Vorschlag für eine Einigung vorgelegt, den das Gericht genehmigen soll. Das Ministerium hat sich nach eigenen Angaben mit Adobe, Apple, Google, Intel, Intuit und Pixar darauf geeinigt, dass diese ihre Vereinbarungen aufheben, nach denen sie untereinander keine Mitarbeiter abwerben. Durch derlei Absprachen werde ein wichtiger Teil der Konkurrenz unter den Unternehmen widerrechtlich aufgehoben, die beruflichen Möglichkeiten der Mitarbeiter würden eingeengt.

Absprachen soll es seit 2005 zwischen Apple und Adobe, seit 2006 zwischen Apple und Google, seit 2007 zwischen Apple und Pixar sowie ebenfalls seit 2007 zwischen Google und Intel und Google und Intuit gegeben haben. Durch sie sollten insbesondere so genannte Cold Calls vermieden werden, durch die Mitarbeiter direkt von ihrem Arbeitsplatz abgeworben werden könnten. Durch Angebote von potenziellen anderen Arbeitgebern könnten Fachkräfte ihre Karrierechancen verbessern und möglicherweise auch ein besseres Gehalt aushandeln. Die Möglichkeit wurde ihnen durch die Absprachen unter den Unternehmen genommen, hieß es aus dem US-Justizministerium.

Die Einigung zwischen dem Ministerium und den Unternehmen soll für fünf Jahre gelten. Über die darin genannten "Cold Calls" hinaus sollen die sechs Firmen auch Absprachen zur Vermeidung anderer Formen der Abwerbung unterlassen. Das Ministerium bestätigte durch seine Mitteilung einen Bericht der Washington Post von Anfang Juni 2009. Die Klagen gegen die sechs Unternehmen sind Teil einer größer angelegten Untersuchung in der Hightech-Branche. Die für Verstöße gegen das Kartellrecht zuständige Abteilung des Ministeriums untersucht mögliche weitere Absprachen zwischen Unternehmen.

Google-Anwältin Amy Lambert erläutert im Weblog des Unternehmens, Google habe die Regeln zur Vermeidung von "Cold Calls" bereits Ende 2009 aufgehoben. Sie seien 2005 eingeführt worden, um ein gutes Verhältnis mit Unternehmen zu wahren, mit denen Google enge Geschäftsbeziehungen habe. Über andere Wege habe Google aber weiterhin Mitarbeiter abgeworben. (anw)