Supermodel: Die schönsten Spielautomaten-Klassiker der 90er im Emulator spielen
Traumhafte Grafik, sofortiger SpaĂź: So emulieren Sie Model-3-Klassiker wie Daytona USA 2 oder Virtua Fighter 3 heute noch ansehnlich.
(Bild: Andreas Wodrich / heise medien)
Mitte der Neunziger waren Automaten wie "Scud Race" (1996) oder "Sega Rally 2" die eigentlichen Höhepunkte vieler Partynächte. Der Club- oder Kneipenbesuch diente oft nur als Tarnung, um die Kumpels auf der Spielhallen-Rennstrecke alt aussehen zu lassen. Das Prinzip war simpel: Hinsetzen, Gas geben und über die prachtvollen Kulissen staunen. Auch "Virtua Fighter 3" wirkte seinerzeit wie ein Blick in die Zukunft – eine derart flüssige und detailreiche 3D-Grafik war auf dem PC oder der Konsole noch undenkbar. Möglich machte dies das von Sega und Lockheed Martin entwickelte Model-3-Board samt PowerPC-Prozessor.
- Segas Model-3-Automaten wie "Daytona USA 2" oder "Virtua Fighter 3" setzten in den Neunzigern Maßstäbe in Sachen 3D-Grafik und Spielhallenflair.
- Mit dem Open-Source-Emulator Supermodel lassen sich diese Klassiker heute wieder flĂĽssig und originalgetreu auf PC, Mac oder Linux erleben.
- Der Ratgeber zeigt, wie Sie die Spiele optimal einrichten, Controller oder Lenkräder konfigurieren und Fehler vermeiden, um das echte Arcade-Gefühl ins Wohnzimmer zu holen.
Heute lassen sich diese Klassiker originalgetreu zu Hause erleben. Mit dem Open-Source-Emulator "Supermodel" von Bart Trzynadlowski können Arcade-Fans das unbeschwerte Spielhallenflair wieder aufleben lassen. Wir haben die Windows-Fassung ausprobiert; es gibt auch Versionen für Mac und Linux. Bis vor Kurzem musste man zum Betrieb noch umständlich mit der Kommandozeile arbeiten. Dank einer neuen grafischen Oberfläche ist die Einrichtung inzwischen auch für Einsteiger machbar, wenn auch nicht ganz ohne Tücken. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie durch die Service-Menüs navigieren, die Hardware optimal abstimmen und Controller sowie Force-Feedback-Lenkräder einrichten.
Auch wenn alte Arcade-Automaten immer seltener werden, ist es nur dann legal, ein ROM-Backup eines Titels zu erstellen, wenn man ihn physisch besitzt. Das "Dumping" eines von der Platine gehebelten ROM-Chips ist bei Model-3-Automaten allerdings deutlich schwieriger als etwa das Auslesen von Spiele-Cartridges gewöhnlicher Konsolen. Die speziellen Geräte mit passenden Slots zum Einstecken und Auslesen werden EPROM-Programmer genannt.
Je nach Arcade-Board gibt es wichtige Unterschiede und potenzielle Fehlerquellen, etwa aufgrund von Korrosion, Spannungsunterschieden oder weil die Programmer-Software fĂĽr veraltete Betriebssysteme entwickelt wurde. Daher sollten sich Interessierte vorher gut informieren. Generelle Tipps zum "Dumping" gibt es etwa auf dem Blog "The Guru", spezielle Tipps zum Model 3 und kompatiblen Programmer-Modellen im Forum von Arcade-Projects.com.
Auch Lightgun-Shooter wie "L.A. Machine Guns" lassen sich mit einer Maus und dem passenden Input-System präzise steuern. So steht dem Auffrischen legendärer Arcade-Erinnerungen nichts im Weg – vorausgesetzt, Sie besitzen nicht nur die ROMs der Spiele, sondern auch die Originale. Es wäre schön, wenn Sega seinen aus den Spielhallen verschwindenden Klassikern endlich mit zeitgemäßen Umsetzungen mehr Liebe schenken würde. "Scud Race" wurde bis heute nicht für den PC oder Konsolen umgesetzt und Ports wie "Sega Rally 2" (PC, Dreamcast) oder "Virtua Fighter 3tb" (Dreamcast) reichten grafisch und technisch nicht ganz ans Original heran. Einige der Spiele sind immerhin als Bonus in modernen Sega-Spielen wie "Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii" enthalten. Dort muss man sie jedoch zunächst in einer virtuellen Spielhalle freischalten.
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