Neuer Überschall-Passagierjet in Planung

Japan und Frankreich wollen gemeinsam einen Nachfolger des legendären Überschallflugzeugs Concorde bauen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac setzte sich bei der Paris-Air-Show für den Concorde-Nachfolger ein. [Bild: heise online]

Japan und Frankreich wollen gemeinsam einen Nachfolger des legendären Überschallflugzeugs Concorde bauen. Auf der derzeit in Paris stattfindenden Luftfahrtmesse unterzeichneten Vertreter beider Länder erste Kooperationsverträge.

Nach Angaben des japanischen Handelsministers Shoichi Nakagawa teilen sich Japan und Frankreich in den kommenden drei Jahren jährliche Forschungskosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Das geplante Flugzeug soll bis zu 300 Passagieren Platz bieten (nahezu dreimal so viel wie die letzte Version der Concorde) und die Flugzeit von New York nach Tokio auf sechs Stunden reduzieren. Laut Nakagawa haben japanische Ingenieure bereits ein Flugzeug-Triebwerk entwickelt, das theoretisch Flüge mit fünffacher Schallgeschwindigkeit ermöglicht. Einsatzfähig soll der Jet im Jahr 2015 sein.

Der Airbus A380 ist der Star der diesjährigen Luftfahrtmesse in Paris. [Bild: heise online; Klicken für größere Ansicht]

Die Concorde war das erste und bislang einzige kommerzielle Passagierflugzeug der Welt, das eine Reisegeschwindigkeit von Mach 2 (zweifache Schallgeschwindigkeit) erreichte. Im Februar 1996 legte eine Concorde der British Airways die Strecke von New York nach London in zwei Stunden und knapp 53 Minuten zurück, was bis heute den Rekord für die schnellste Atlantiküberquerung bedeutet. Auch war die Concorde das erste Passagierflugzeug, das mit Fly-by-Wire-Systemen ausgestattet wurde.

Obwohl das Prestigobjekt insgesamt 34 Jahre im Einsatz war, konnte es die enormen Entwicklungs- und Unterhaltungskosten nie amortisieren. Im Sommer 2000 stürzte eine Air-France-Concorde kurz nach dem Start vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle ab und riss 117 Menschen in den Tod. Kurz darauf wurde der Überschallflieger wegen Sicherheitsmängeln ganz aus dem Verkehr gezogen. (pmz)