Doctolib startet Praxissoftware mit KI-UnterstĂĽtzung
Doctolib will den Markt der Praxisverwaltungssysteme in Deutschland erobern. Helfen sollen drei KI-Assistenten.
(Bild: Doctolib)
Das französische Unternehmen Doctolib hat eine "All-in-one"-Praxissoftware vorgestellt, die Ärzte und medizinisches Fachpersonal mithilfe mehrerer KI-gestützter Assistenten entlasten soll. Nach Angaben des Unternehmens sollen Praxen durch die Integration zentraler Prozesse in das Praxisverwaltungssystem (PVS) bis zu zehn Stunden pro Woche an Verwaltungszeit sparen können. Zunächst steht das PVS für Allgemein-, Kinder- und Frauenärztinnen zur Verfügung, weitere Fachgruppen sollen 2026 hinzukommen.
Das System soll Praxisabläufe vom Terminmanagement über die Dokumentation bis zur Abrechnung in einer Anwendung bündeln. Drei speziell entwickelte KI-Assistenten übernehmen dabei Routineaufgaben: Ein Telefonassistent nimmt Anrufe "rund um die Uhr Anrufe entgegen, kategorisiert Anfragen und überträgt Terminbuchungen direkt in das System von Doctolib", schreibt Doctolib. Ein "KI‑Sprechstundenassistent dokumentiert Behandlungsgespräche mit Patient:innen in Echtzeit und erstellt strukturierte Zusammenfassungen und Notizen für die Ärzt:innen", heißt es von Doctolib.
(Bild:Â Doctolib)
Eigenen Berechnungen zufolge könnten Ärztinnen und Ärzte allein durch die KI-Funktionen rund eine Stunde pro Tag gewinnen. Doctolib sieht sich mit der neuen Software als Innovationstreiber für das deutsche Gesundheitssystem.
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Doctolib bei DatenschĂĽtzern seit Jahren in der Kritik
Doctolib steht immer wieder in der Kritik bei Datenschützern. Diese monieren seit Jahren, dass die Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten durch das Unternehmen zu umfangreich und nicht transparent genug sei. Seit 2019 füllt Doctolib Seiten in den Tätigkeitsberichten der Berliner Datenschutzbeauftragten, da regelmäßig Beschwerden eingehen – etwa aufgrund von Unklarheiten bei der Datenverarbeitung. Geregelt ist, dass sich die federführende Aufsichtsbehörde in Frankreich befindet.
Nach Bestätigung der Berliner Datenschutzbeauftragten ergänzt, dass es sich in den Datenschutzbeschwerden um Doctolib handelt. Vermutung gestrichen.
(mack)