Montag: Digitaler Omnibus schwächt Datenschutz, Stop Killing Games hat Folgen

EU-Vorschläge gegen Datenschutz + Briten über Online-Spiele + USA im Jobless Boom + Nachfolge von Linux-Vater Linux Torvalds + Windows 11 26H1 für neue CPUs

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Verschiedene Icons zum Thema Datenschutz. In der Mitte ein Sicherheitsschloss, links daneben ein digitaler Personalausweis, rechts daneben ein Fingerabdruck. Dahinter steht eine Person, die beide Hände geöffnet hat, sodass es scheint, als ob die Sicherheitssymbole darüber schweben; Montag: EU-Datenschutz, Online-Spiel-Abschaltungen, Jobless-Boom, Linux-Zukunft & Windows-CPU-Update

(Bild: TierneyMJ/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.

Der von der EU-Kommission geplante "digitale Omnibus" würde bestehende Datenschutzrechte aufweichen. Es geht etwa um Cookies und das Training von KI-Systemen. Denn die Zusammenfassung und Vereinfachung der Vorschriften könnten laut ersten Vorschlägen bestehende Datenschutzstandards abschwächen. Im britischen Parlament wurde hingegen die Abschaltung von Online-Spielen diskutiert. Zwar gab es für die Forderungen der Bürgerinitiative Stop Killing Games zuvor schon eine schriftliche Absage, die Regierung sieht aber dennoch Verbesserungsbedarf beim Thema. Spielefirmen sollten die Kunden künftig besser informieren. Derweil ist in den USA eine beispiellose wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten. Normalerweise entlassen Firmen Mitarbeiter, wenn die Erträge sinken. Dieses Jahr ist alles ganz anders. Gewinne und Aktienkurse steigen, doch der Stellenabbau ebenfalls. Wirkt sich hier der KI-Hype aus? Es gibt entsprechende Anzeichen, doch die KI-These ist umstritten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Entwürfe der EU-Kommission für den sogenannten Digital-Omnibus und damit verknüpfte umfangreiche Änderungen an der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nähren die Befürchtungen von Kritikern vor einem "Kahlschlag" und einem "massiven Stutzen" von Bürgerrechten. Hauptsächlich verfolgt die Brüsseler Regierungsinstitution mit dem umfangreichen Gesetzespaket das Ziel, digitale Vorschriften zu vereinfachen und so den Verwaltungsaufwand sowie Kosten für Unternehmen zu senken. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken. Allerdings verdichten sich nun die Hinweise, dass dies auf Kosten bestehender Datenschutzstandards geschehen könnte. Es geht um das "berechtigte Interesse" bei der Verarbeitung personenbezogener Daten: EU will DSGVO schleifen – nicht nur bei Cookie-Bannern.

Die Initiative des Projekts "Stop Killing Games" war vorige Woche Thema im britischen Parlament. Sie setzt sich dafür ein, dass Publisher Spiele nicht mehr einfach nach einer gewissen Zeit abschalten dürfen. Zwar hatte sich Großbritanniens Regierung schon vorab zu dem Begehren geäußert und signalisiert, dass sie entsprechende Gesetze nicht ändern würde. Die Petition der Initiative hatte mit rund 190.000 Unterschriften aber die Schwelle der nötigen 100.000 Unterschriften geknackt, damit sie im britischen Abgeordnetenhaus diskutiert werden muss. Die Parlamentarier bezeichneten abgeschaltete Videospiele auch als kulturellen Verlust und vergleichen es mit der Vernichtung von Büchern oder Filmen: Debatte im britischen Parlament über Stop Killing Games.

Trotz eines sprunghaften Anstiegs der Unternehmensgewinne in den USA und neuer Höchststände an den Aktienmärkten bauen die dortigen Firmen aktuell massiv Stellen ab. Die US-Wirtschaft streicht dieses Jahr Statistiken zufolge fast eine Million Jobs – die höchste Zahl seit dem Start der Corona-Pandemie 2020. Diesen auffälligen Widerspruch zwischen florierenden Bilanzen und zunehmenden Entlassungswellen bezeichnen Marktbeobachter als "Jobless Boom". In der Regel beschleunigt sich der Stellenabbau, wenn Unternehmen mit sinkender Rentabilität kämpfen und Kosten senken müssen. Die aktuelle Situation folgt einer anderen Logik. Im Zentrum dieses Phänomens steht demnach die rasante Einführung Künstlicher Intelligenz (KI): Entlassungswellen und Rekordgewinne in den USA – der "Jobless Boom" durch KI.

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Niemand ist vor Flugzeugabsturz, Terrorakt oder fatalem Herzversagen gefeit – auch Linus Torvalds nicht, der bei der Entwicklung seines Linux genannten Kernels nach wie vor das letzte Wort spricht. Das bereitet vielen Sorgen, denn nirgends ist öffentlich niedergeschrieben, wer oder was im Fall der Fälle die Leitung übernimmt. Das führt immer wieder zu Spekulationen in Foren und Artikeln großer Medien. Vieles davon ist allerdings abwegig, weil außerhalb von Entwicklerkreisen kaum jemand die Nachfolgeregelung kennt. Die ist zwar nicht niedergeschrieben, aber de facto gibt es eine. Noch viel wichtiger ist am Ende aber, dass die Person das Vertrauen der wichtigsten Entwickler genießt, heißt es im Missing Link: Wie es bei Linux ohne Linus Torvalds weiterginge.

In den Medien gab es bereits Gerüchte, dass Microsoft eine Windows 11 26H1-Version veröffentlichen könnte. Genaueres blieb unklar. Mittlerweile hat Microsoft im Windows-Insider-Kanal "Canary" tatsächlich einen neuen Build veröffentlicht, der diese Versionsnummer mitbringt. Das ist laut Ankündigung von Microsoft auch die augenfälligste Änderung an Windows 11 mit der Build-Nummer 28000. Das Unternehmen weist deutlich darauf hin, dass es sich nicht um ein Funktionsupdate für Windows 11 25H2 handelt. Die Fassung enthält demnach lediglich Plattform-Anpassungen, um bestimmte Prozessoren (Englisch "Silicon") zu unterstützen. Kunden müssen keine Maßnahmen ergreifen. Der Build-Zweig 25H2 bleibt laut Microsoft der primäre Ort für neue Funktionen: Windows 11 26H1 mit Unterstützung für bestimmte Prozessoren.

Auch noch wichtig:

(fds)