Bitcoin & Co.: Sachsen fahndet mit KI-Hilfe nach steuerpflichtigen Transaktionen

Eine in dem Bundesland entwickelte Software soll Sachsens Steuerfahndung dabei helfen, in der Steuererklärung verschwiegene Kryptotransaktionen aufzudecken.

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Kryptomünzen auf Laptop mit Binance geöffnet

(Bild: Chinnapong/Shutterstock.com)

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Von
  • Martin Holland
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das sächsische Finanzministerium will mit einer speziellen Software Geldwäsche und Steuerhinterziehung im Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin aufdecken. Das hat die Landesregierung am heutigen Mittwoch mitgeteilt und erklärt, dass die Technik im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Steuern und Finanzen und der Hochschule Mittweida entwickelt wurde. Auch unter Rückgriff auf KI-Technik soll die neue Software zum Einsatz kommen, wenn Einkünfte aus Kryptogeld in der Steuererklärung verschwiegen werden. Zusätzlich soll eine weitere Software Transaktionsdaten aus Wallets und Handelsplattformen aufbereiten, um steuerlich relevante Vorgänge schneller finden zu können. Das soll die Prüfung effizienter machen.

Zur Vorstellung der Initiative weist die Landesregierung jetzt darauf hin, dass sich der Handel mit Bitcoin, Ethereum & Co. hierzulande "von einem Nischenprojekt zum millionenschweren Markt entwickelt" habe. Wer aber Kryptogeld innerhalb eines Jahres nach der Anschaffung wieder veräußert, müsse das grundsätzlich in der Steuererklärung angeben, denn solche Einkünfte seien einkommensteuerpflichtig. Genau für Fälle, in denen das nicht passiert, sei die Software entwickelt worden. Die soll solche verschwiegenen Einkünfte aufdecken und bei der Festsetzung einer fairen Steuer helfen.

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Mit dem neuen Werkzeug erhalte die Steuerfahndung ein "effektives Instrument zur Bekämpfung der Finanzkriminalität" meint Finanzminister Christian Piwarz (CDU). Sein Ministerium weist zudem darauf hin, dass Kryptodienstleister unter einer EU-Richtlinie dazu verpflichtet sind, ab 2027 Transaktionsdaten an die Steuerbehörden zu übermitteln. Das müsse dann erstmals für den Meldezeitraum 2026 erfolgen. Die Informationen würden zwischen den EU-Staaten ausgetauscht, um Steuerbetrug aufzudecken. Der Minister sieht das alles als klare Botschaft, "dass sich Steuerhinterziehung durch den Handel mit Kryptowerten nicht lohnt". "Die Steuerfahndung wird widerrechtliches Handeln ohnehin entdecken", ist er überzeugt.

(mho)