Meldung zu Tim-Cook-Abgang: Ein Test für die Aktienmärkte?
Am Wochenende machte die Meldung die Runde, dass Tim Cook womöglich schon kommendes Jahr in Rente geht. Beobachter halten das für einen gezielten Leak.
Apple-Chef Tim Cook bei einer Veranstaltung des iPhone-Herstellers.
(Bild: Apple)
Die Nachricht der Financial Times (FT), dass Tim Cook womöglich bereits im kommenden Jahr bei Apple die Segel streicht, schlug am Wochenende ein wie eine Bombe. Bislang waren Beobachter davon ausgegangen, dass der 2026 im 15. Jahr als Apple-CEO tätige Manager noch eine ganze Weile im Konzern bleibt. Zwar wurde Cook gerade erst 65 und auch sein wichtigster Manager, COO Jeff Williams, ist nun offiziell raus. Doch es hieß, Apple brauche für die Nachfolgevorbereitung noch eine Weile. Beobachter fragen sich daher, ob die relativ kurze Nachricht, die von ganzen vier FT-Redakteuren betreut wurde, womöglich ein geschickt platzierter Leak war.
Nur mit Cook-Genehmigung?
Das glaubt etwa der ehemalige Journalist und Google-Ventures-Partner MG Siegler. Er meint, die Nachricht sei mehr als nur Spekulation oder Gerede, sondern ein "potenzieller Testballon, der von einigen Menschen, die es wissen müssen" gestartet worden sei. Andere Apple-Experten wie der Blogger John Gruber sehen das ähnlich. Letzterer glaubt gar, dass die Information nur mit Cooks Einverständnis etwa durch Mitglieder des Apple-Board-of-Directors an die Medien geriet.
Der Testballon hätte den Vorteil, dass man prüfen könnte, wie die Wall Street reagiert. Cook ist schließlich der Mann, der aus Apple ein 4-Billionen-US-Dollar-Unternehmen (Börsenwert) gemacht hat – aus 350 Milliarden Dollar zu Steve-Jobs-Zeiten. Entsprechend könnte die Börse nervös reagieren. Das tat sie dann übrigens auch: Am Montag fielen die Apple-Anteilsscheine um immerhin 1,82 Prozent. Im nachbörslichen Handel ging es dann aber wieder leicht nach oben.
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Interne Regelung gilt als bevorzugt
Apple selbst äußert sich zu solchen Berichten natürlich nicht. Dass der Konzern eine Cook-Nachfolge benötigt, ist aber klar. Bekanntlich wird hier immer wieder Hardware-Engineering-Chef John Ternus als guter Kandidat. Cook selbst möchte am liebsten ein Eigengewächs. Doch ausgemacht ist das alles noch nicht.
Klar ist aber auch, dass der CEO nicht aus der Welt sein wird. Cook dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit zum Chairman of the Board of Directors werden und den langjährigen Vorsitzenden Arthur D. Levinson ablösen. Der wurde gerade im Frühjahr 75 Jahre alt und darf damit nicht mehr antreten. Cook mit seinen 65 könnte dann aber locker noch zehn Jahre das Unternehmen kontrollieren. Das alles wird sich frühestens im Januar klären. Dann gibt Apple die Zahlen für das Weihnachtsquartal bekannt.
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(bsc)