VMware räumt ein: vSAN brauchte nie so viel RAM und CPU
VMware hat die Anforderungen für vSAN-Server deutlich gesenkt. Telemetriedaten zeigten: Synthetische Tests führten zu überdimensionierten Specs – und Kosten.
(Bild: heise medien)
VMware hat die Hardware-Mindestanforderungen fĂĽr seine virtuellen Storage-Arrays auf vSAN-Basis deutlich gesenkt. Zuvor hatte eine Analyse von Telemetriedaten aus tausenden produktiv eingesetzten vSAN-Clustern gezeigt, dass die bisherigen Empfehlungen zu hoch angesetzt waren. Die Hardwarerichtlinien basierten bislang auf synthetischen Tests unter Extrembedingungen statt auf realen Workloads.
Die neuen Spezifikationen für ReadyNodes – die Storage-Server in virtuellen Arrays – sehen bis zu 67 Prozent weniger RAM für vSAN-Storage-Cluster vor. Bei CPU-Kernen gibt es für vSAN-Storage-Cluster eine Reduzierung von bis zu 33 Prozent. Für vSAN-HCI-Cluster (Hyperconverged Infrastructure) sinkt der RAM-Bedarf um bis zu 50 Prozent. Product Marketing Engineer Pete Koehler räumt in der Ankündigung ein, dass das VMware Telemetriedaten von tausenden vSAN-Clustern mit verschiedensten Produktiv-Workloads ausgewertet habe und dabei feststellte: "vSAN-Cluster nutzen erheblich weniger RAM als erwartet" und "möglicherweise weniger CPU-Ressourcen als erwartet".
Vereinfachte ReadyNode-Profile
VMware hat die ReadyNode-Profile gleichzeitig vereinfacht. Für vSAN-HCI-Cluster gibt es künftig nur noch drei Profile (vSAN-HCI-SM, -MED, -LRG), ebenso für vSAN-Storage-Cluster (vSAN-SC-SM, -MED, -LRG). Die neuen Richtlinien gelten für alle vSAN-ESA-Versionen (8.0 bis zur aktuellsten Version) sowohl für neue als auch bestehende Cluster. Die Profile zeigen Mindestanforderungen – Kunden können jede Ressource erhöhen, müssen aber beachten, dass etwa mehr Storage-Devices auch mehr RAM erfordern.
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Die reduzierten Anforderungen bedeuten für Anwender nicht nur niedrigere Anschaffungskosten – besonders relevant angesichts steigender Speicherpreise. Koehler verwies zudem auf geringeren Energieverbrauch und reduzierte Kühlungsanforderungen. Die schlankeren Spezifikationen könnten dem Eigner Broadcom helfen, mehr Kunden für VMware Cloud Foundation zu gewinnen. Zuvor hatte das Unternehmen mit Lizenzänderungen bei vielen Nutzern die Kosten erhöht und dafür scharfe Kritik geerntet.
(fo)