Online-Register zur Beschaffung europäischer Software
Ein neues Register soll künftig bei der Beschaffung europäischer Software und IT-Dienstleistungen helfen. Für Anbieter und Bedarfsträger soll es kostenlos sein.
Die Europa-Cloud.
(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)
Am Rande des Digitalgipfels in Berlin kündigten Dennis-Kenji Kipker und Michael Littger vom Frankfurter Cyberintelligence Institute (CII) eine Initiative an, um ein Register souveräner Software zu schaffen. Es läuft unter dem Namen EUCRA, was laut den Initiatoren für "European Value Creation Alliance Cybersecurity and Resilience" steht. Ziel soll es sein, dass Behörden, öffentliche Einrichtungen, vor allem aber auch Unternehmen über ein Portal den für ihre Anforderungen passenden Stack von Software und Dienstleistungen finden können, deren Anbieter bestimmte Kriterien digitaler Souveränität erfüllen – beispielsweise Standorte und Wertschöpfung in der EU oder dem europäischen Wirtschaftsraum.
Sowohl für Anbieter als auch für potenzielle Anwender – vom CII als Bedarfsträger bezeichnet – soll das Register kostenlos sein. Ganz gezielt will EUCRA auch Bedarfsträger mit speziellen regulatorischen Bedürfnissen ansprechen, etwa KRITIS-Organisationen oder solche, die unter die Kriterien von NIS2 fallen.
(Bild:Â Ulrich Wolf / heise medien)
Finanzieren will sich das Projekt über Partner, vom Start weg sind Schwarz Digits und das Cybersecurity-Unternehmen Myra dabei, weitere sollen hinzukommen. Zwei Beiräte, je einer auf der Seite der Bedarfsträger und der Anbieter, sollen Unabhängigkeit garantieren. Zur Koordination richtet das CII eine Geschäftstelle ein. Anbieter können sich dort bereits ab jetzt registrieren. Für Anwender soll das Projekt bereits im ersten Quartal 2026 in einer Beta-Phase starten. In der Zwischenzeit will das CII einen Kriterienkatalog und eine erste Version des Portals selbst entwickeln. Beides soll auch nach dem Start der Beta-Phase inkrementell ausgebaut werden.
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Neben dem unmittelbaren Nutzen hob Michael Littger, Strategischer Direktor des CII, weitere Ziele hervor. So soll es europäische Anbieter insgesamt am Markt sichtbarer machen, Transparenz bei den Bewertungskriterien herstellen, aber auch zeigen, wo es noch Lücken in der digitalen Wertschöpfungskette gibt.
(ulw)