Spiele-Engines: Rivalen Unity und Epic Games kündigen Kooperation an

Die Spiele-Engine-Konkurrenten Unity und Epic Games kooperieren: Unity-Spiele gibt es auch in Fortnite, und die Unreal Engine auf Unitys Commerce-Plattform.

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Logos von Epic Games und Unity

(Bild: Epic Games / Unity)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die beiden konkurrierenden Anbieter von Spiele-Engines, Unity und Epic Games, gehen eine überraschende Kooperation ein. Das wurde auf Unitys Entwicklerkonferenz Unite bekannt gegeben. Die Partnerschaft sieht vor, dass Unity-Entwickler ihre Spiele in Fortnite integrieren können. Zudem wird die Commerce-Plattform von Unity für Epics Unreal Engine geöffnet. Die Ankündigung erfolgte auf der Unite mit über 1.500 Entwicklern.

Konkret sollen Entwickler die Möglichkeit erhalten, ihre mit der Unity-Engine erstellten Spiele in Fortnite zu publizieren. Damit erhalten sie Zugang zur Fortnite-Plattform mit über 500 Millionen registrierten Konten und können an der sogenannten "Fortnite Creator Economy" teilnehmen, um ihre Inhalte zu monetarisieren.

Im Gegenzug wird Unity seine Cross-Plattform-Lösung "Commerce" für Entwickler öffnen, die Epics Unreal Engine nutzen. Ab Anfang nächsten Jahres sollen diese damit ihre digitalen Kataloge, Zahlungsanbieter und Web-Shops über PC, Mobilgeräte und das Web hinweg verwalten können.

Die Ankündigung ist vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen beider Unternehmen zu sehen. Für Unity ist der Schritt eine Möglichkeit, nach der Debatte um die "Runtime Fee" und dem darauf folgenden Führungswechsel das Vertrauen der Entwicklergemeinde zurückzugewinnen. Die Öffnung des Fortnite-Ökosystems bietet der großen Zahl an Unity-Entwicklern einen neuen, potenziell reichweitenstarken Vertriebskanal. Gleichzeitig erschließt sich Unity mit der Öffnung seiner Commerce-Dienste eine neue Einnahmequelle.

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Für Epic Games und CEO Tim Sweeney fügt sich die Kooperation in die langjährige Strategie ein, ein offenes, interoperables "Metaversum" zu schaffen. Indem man das eigene Ökosystem für die konkurrierende Engine öffnet, stärkt Epic die Position von Fortnite als zentrale Plattform, die über ein einzelnes Spiel hinausgeht. Sweeney verglich den Schritt mit den Anfängen des Webs und betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit für ein "interoperables und faires" Metaversum.

Die Unternehmen ließen offen, wie die technische Integration von Unity-Spielen in die auf der Unreal Engine basierende Fortnite-Infrastruktur genau umgesetzt werden soll. Auch zu den finanziellen Rahmenbedingungen, etwa zur Aufteilung der Einnahmen zwischen Entwicklern, Unity und Epic, wurden keine Angaben gemacht. Weitere Details sollen im kommenden Jahr folgen.

(vza)