E-Bike-Startup Sushi Bikes ist insolvent

Das MĂĽnchner E-Bike-Startup Sushi Bikes hat Insolvenz angemeldet. Der Store ist zurzeit dicht, der GrĂĽnder hofft, weiterzumachen.

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Sushi Bike Modell Maki.

Sushi Bikes ist insolvent – der Gründer Andy Weinzierl hofft, weitermachen zu können.

(Bild: Sushi Bikes)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das 2019 von Andy Weinzierl mit RĂĽckendeckung von Moderator Joko Winterscheidt (der seit April 2024 nicht mehr Gesellschafter ist) und Investments von den Mymuesli-Chefs Max Wittrock und Philipp Kraiss gegrĂĽndete E-Bike-Startup Sushi Bikes ist pleite. Der Insolvenzantrag ist am 14. November vor dem Amtsgericht MĂĽnchen gestellt worden. Offizielle GrĂĽnde nennt das Unternehmen, das sich auf in der EU gefertigte, erschwingliche E-Bikes konzentriert, nicht. Der CEO Andy Weinzierl gab sich auf Linkedin zuversichtlich: "Wir sortieren uns a bisserl und dann geht's hoffentlich wieder weiter".

Wie Gründerszene zuerst berichtete, prüfe Sushi Bikes die Möglichkeiten einer Sanierung. Über die Website des Unternehmens ist kein Kauf mehr möglich, auch sämtliche Produktseiten sind nicht mehr aufrufbar. Auf der Webseite heißt es lediglich "Wir sind bald wieder da 👋 Wir arbeiten aktuell an wichtigen Veränderungen und stehen bald wieder zur Verfügung." Für Reklamationen und Rücksendungen ist unten auf der Seite noch ein Link, der zu einer Supportseite führt.

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Eine Insolvenz passiert in der Regel nicht von heute auf morgen. Das zeigt der im Oktober 2025 veröffentlichte Jahresabschluss für das Jahr 2024, in dem die Sushi Mobility GmbH einen Jahresfehlbetrag von 2,7 Millionen Euro hatte. Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2024 belief sich zudem auf 7,5 Millionen Euro. Die Gesamtverschuldung inklusive aller Rückstellungen und sonstiger Verpflichtungen beträgt dem Jahresabschluss zufolge 4,3 Millionen Euro.

Sushi setzte ähnlich wie etwa Vanmoof oder Cowboy und Canyon von Anfang an auf ein Direktvertriebsmodell. Der Hersteller verspricht einen preisgünstigen Einstieg in den E-Bike-Markt. Technisch gesehen sind die Modelle des Herstellers auf das Nötigste reduziert und auf den Verkehr in der Stadt ausgelegt.

Für einen besseren Support und breiteren Absatz ging Sushi in den vergangenen Jahren Kooperationen mit dem stationären Fahrradhandel ein, wie etwa mit Little John Bikes. Auch Kooperationen mit Leasingunternehmen ging Sushi ein; Mitte dieses Jahres bot sogar Tchibo die E-Bike-Modelle an. Um zusätzliches Kapital zu beschaffen, startete Sushi im vergangenen Jahr eine Crowdinvesting-Kampagne. Doch all diese Versuche reichten nicht, um aus dem Abwärtsstrudel herauszukommen.

Sushi ist dabei nicht der einzige Fahrradhersteller, der mit dem harten Markt nach dem Corona-Boom zu kämpfen hat. Auch Marken wie Möve oder Sprick Cycle mussten in diesem Jahr Insolvenz anmelden. Nach dem Nachfragehoch während der Coronaphase haben Hersteller mit Nachfragerückgängen und rückläufigen Margen zu kämpfen.

(afl)