Microsofts Copilot und andere KI-Chatbots müssen WhatsApp Anfang 2026 verlassen

Neue Nutzungsbedingungen von Meta verbieten die Integration Künstlicher Intelligenz von Drittanbietern in WhatsApp. Microsoft verweist auf eigene Copilot-Apps.

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Finger zeigt auf Whatsapp-App auf dem Smartphone-Bildschirm

Whatsapp-App auf Smartphone

(Bild: PixieMe/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Microsofts KI-Chatbot Copilot ist nicht nur im Browser oder per App auf dem Smartphone verfügbar, sondern seit Ende 2024 auch in WhatsApp. Doch damit wird Mitte Januar nächsten Jahres Schluss sein. Denn kürzlich hat Meta Platforms die geschäftlichen Nutzungsbedingungen von WhatsApp aktualisiert und dabei die Einbindung von KI-Angeboten von Drittanbietern ab 15. Januar 2026 verboten. Externe KI-Chatbots fliegen damit aus dem Messaging-Dienst, nur noch die konzerneigene Meta AI wird bleiben.

Ähnlich wie beim Telegram-Messenger bietet Microsoft einen Copilot-Bot auch für WhatsApp an, praktisch einen KI-Assistenten innerhalb der Messaging-App. Dafür nutzen die Drittanbieter Business-APIs von WhatsApp. Diese sind allerdings vorrangig für den Kundendienst per WhatsApp gedacht, eine der Einnahmequellen des Messengers, und nicht für allgemeine KI-Chatbots. Doch externe KI-Anbieter haben die Programmierschnittstellen in letzter Zeit offenbar zunehmend dafür genutzt, sodass Metas Systeme immer mehr belastet wurden. Deshalb zieht der WhatsApp-Betreiber die Reißleine.

In den Ende Oktober aktualisierten Business-Nutzungsbedingungen von WhatsApp wird es Anbietern von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellen Lernens, etwa große Sprachmodelle und KI-Assistenten, "strengstens untersagt, direkt oder indirekt auf die WhatsApp Business Solution zuzugreifen oder sie zu nutzen, um solche Technologien bereitzustellen, zu liefern, anzubieten, zu verkaufen oder anderweitig zugänglich zu machen". Sollten Drittanbieter die APIs trotzdem weiter für KI nutzen, droht Meta mit Zugriffsentzug und Kündigung des Kontos.

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Darauf weist Microsoft seine Copilot-Nutzer, die den KI-Assistenten in WhatsApp verwenden, diese Woche noch einmal hin und verweist gleichzeitig auf Alternativen. Copilot wird demnach auch weiterhin als App für iOS und Android sowie per Internetbrowser verfügbar bleiben. WhatsApp-Nutzer sollten ihre Chatverläufe mit dem Copilot-Bot allerdings vor Mitte Januar nächsten Jahres sichern, wenn sie diese behalten wollen.

Der einzige KI-Assistent innerhalb WhatsApps wird ab diesem Zeitpunkt der eigene Chatbot von Meta sein. Der Datenkonzern hatte Meta AI neben dem Bildgenerator namens Emu vor rund zwei Jahren vorgestellt. Dieser KI-Chatbot ist allerdings nicht von allen WhatsApp-Nutzern gut gelitten, viele wollen den blau umrandeten Ring auf der Startseite loswerden. Dies erlaubt WhatsApp zwar nicht, aber immerhin existiert eine WhatsApp-Funktion zur KI-Abschaltung in Chats. Dadurch können Nutzer die KI aus Einzel- und Gruppenchats blockieren, damit Teilnehmer eines Chats die KI nicht zuschalten können.

(fds)