Studie: KI-Investitionen zeigen Renditen, aber Datenprobleme bremsen
Eine Studie von SAP und Oxford Economics zeigt: 79 Prozent der Unternehmen erzielen positive Renditen mit KI. Doch Datensilos und Schatten-KI bleiben Risiken.
(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)
Weltweit investieren Unternehmen massiv in künstliche Intelligenz und erzielen damit messbare Renditen – kämpfen aber gleichzeitig mit grundlegenden Problemen bei der Datenverwaltung. Das geht aus einer Studie von SAP und Oxford Economics hervor, für die zwischen Juli und August 2025 insgesamt 1600 Führungskräfte in acht Ländern befragt wurden, unter anderem aus Deutschland, den USA, China und Brasilien.
Die befragten Unternehmen geben im laufenden Geschäftsjahr durchschnittlich 26 Millionen US-Dollar für KI aus und erwarten eine Rendite von 16 Prozent, was etwa 4,7 Millionen Dollar entspricht. In zwei Jahren soll die Rendite auf 31 Prozent steigen – umgerechnet 12,3 Millionen Dollar. Tatsächlich berichten 79 Prozent, innerhalb von ein bis drei Jahren positive Returns on Investment erzielt zu haben. KI unterstützt nach Angaben der Teilnehmer bereits 25 Prozent der geschäftlichen Aufgaben; dieser Anteil soll bis 2027 auf 41 Prozent steigen.
Nur 9 Prozent setzen auf strategischen KI-Ansatz
Trotz dieser optimistischen Zahlen offenbart die Studie erhebliche Schwachstellen: Laut ihr verfolgen lediglich 9 Prozent der Unternehmen einen strategischen, ganzheitlichen Ansatz bei KI-Investitionen. 44 Prozent beschreiben ihre Vorgehensweise als „Stückwerk“, 32 Prozent sehen sie von einzelnen Fachbereichen getrieben und 15 Prozent nennen sie „ad hoc“. Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sind unsicher, ob KI bereits ihr volles Potenzial ausschöpft.
Als zentrale Herausforderung kristallisiert sich die Datenreife heraus. Zwar stufen 71 Prozent Daten als kritisch für KI-Investitionen ein, doch 55 Prozent bezweifeln, dass sie Daten verantwortungsvoll über Geschäftsbereiche hinweg teilen können. 60 Prozent haben Bedenken bei der Integration mit externen Partnern. Die größten Hürden sind unvollständige oder inkonsistente Daten (75 Prozent), mangelnde Datenqualität (69 Prozent) und Datensilos (68 Prozent).
Videos by heise
Schatten-KI als Sicherheitsrisiko
Ein weiteres Problem stellt die unkontrollierte Nutzung von KI-Tools dar: 64 Prozent der Unternehmen berichten, dass Mitarbeiter zumindest gelegentlich nicht genehmigte Schatten-KI-Anwendungen verwenden. 77 Prozent äußern Bedenken hinsichtlich der damit verbundenen Risiken. Mehr als die Hälfte meldet ungenaue Ergebnisse, viele auch Datenabflüsse oder Sicherheitslücken. Diese Ergebnisse decken sich mit einer aktuellen Studie des Branchenverbands Bitkom.
Beim Thema agentenbasierte KI – also KI-Systeme, die eigenständig Entscheidungen treffen und Aufgaben ausführen – zeigen sich 78 Prozent der Befragten überzeugt vom Transformationspotenzial. Allerdings sehen sich nur 5 Prozent vollständig auf den Einsatz solcher Agenten vorbereitet, 54 Prozent stufen sich als teilweise vorbereitet ein. Für Investitionen in agentenbasierte KI erwarten Unternehmen in den nächsten zwei Jahren eine Rendite von 10 Prozent, entsprechend 4,3 Millionen Dollar.
Die ausgewerteten Ergebnisse der Studie finden Interessierte bei SAP.
(fo)