Stirling PDF 2.0: Großes Update der Open-Source-Alternative zu Adobe Acrobat

Die PDF-Software Stirling PDF ist in Version 2.0 erschienen. Das Open-Source-Tool bietet künftig Desktop-Apps, Textbearbeitung – und ein neues Lizenzmodell.

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Oberfläche von Stirling PDF

(Bild: Stirling PDF, Inc.)

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Die Entwickler von Stirling PDF haben Version 2.0 ihrer Open-Source-PDF-Software veröffentlicht. Nach einem Jahr Entwicklungszeit will das Projekt nun eine vollwertige Alternative zu Adobe Acrobat darstellen. Im Zuge des Updates bietet das Werkzeug erstmals native Desktop-Anwendungen für Windows, macOS und Linux sowie eine Textbearbeitungsfunktion.

Außerdem soll das komplett überarbeitete User-Interface ein schnelleres Arbeiten ermöglichen. Eine zentrale Neuerung ist das Dateimanagement: Anwender können Dateien einmal hochladen und anschließend mehrere Operationen nacheinander ausführen, ohne die Datei erneut hochladen zu müssen. Alle Änderungen werden mit Undo- und Redo-Funktion sowie vollständiger Versionshistorie nachvollziehbar.

Die Desktop-Anwendungen unterstützen die „Öffnen mit“-Funktion vom Betriebssystem nativ und sollen so laut Entwicklern eine echte Desktop-Alternative zu anderen PDF-Programmen darstellen. Für Unternehmensumgebungen ermöglicht Version 2.0 erstmals getrennte Deployments von Frontend und Backend sowie eine Hybridarchitektur, bei der Desktop-Clients auf Server-Infrastruktur zugreifen können.

Die Textbearbeitung steht als Alpha-Version zunächst ausschließlich zahlenden Nutzern zur Verfügung. Das Early-Access-Feature befindet sich noch in früher Entwicklung, und die Entwickler wollen es kontinuierlich verbessern. Administratoren können nun sämtliche Systemeinstellungen über die Weboberfläche anpassen, ohne auf Konfigurationsdateien auf dem Server zugreifen zu müssen.

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Außerdem führen die Entwickler mit Version 2.0 ein neues Lizenzmodell ein: Einzelnutzer und Gruppen mit bis zu fünf Personen können Stirling PDF weiterhin kostenlos nutzen. Organisationen mit mehr als fünf Anwendern benötigen künftig eine kommerzielle Lizenz. Bestehende Nutzer werden durch eine Grandfather-Klausel geschützt und können ihre bisherige Konfiguration ohne Einschränkungen weiterverwenden.

Für Server-Deployments bieten die Entwickler eine neue Lizenz für 99 US-Dollar pro Monat oder 1000 Dollar jährlich an. Diese Server-Lizenz umfasst unbegrenzte Nutzerplätze, PDF-Textbearbeitung und volle Administrationskontrolle. Die Entwickler bezeichnen dies in der ersten Vorschau auf das Update als den niedrigsten Preis in der Branche für vergleichbare Funktionen.

Stirling PDF entstand vor zwei Jahren als Nebenprojekt und verzeichnet nach eigenen Angaben mittlerweile 18 Millionen Downloads. Rund 53.000 Unternehmen und 72 Prozent der Fortune-500-Firmen sollen die Software einsetzen – so die Entwickler. Alle bekannten vorhandenen Funktionen wie Zusammenführen, Aufteilen, Komprimieren, Konvertieren, Schwärzen, Signieren, OCR, Vergleichen und Wasserzeichen bleiben nach dem Update erhalten.

Aufgrund der umfangreichen Änderungen empfehlen die Entwickler, vor dem Upgrade auf Version 2.0 in Produktivumgebungen das Konfigurationsverzeichnis zu sichern. Weitere Informationen sowie die Software selbst finden Interessierte auf der Projektseite auf GitHub.

(fo)