SETI@home will mehr Geld

Mit einem Spendenaufruf hoffen die Betreiber des SETI@home-Projektes zur Suche nach außerirdischer Intelligenz auf Zuwendungen in Höhe von 750.000 US-Dollar.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

SETI@home, das sich auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz der Rechenleistung unzähliger Privat-PCs bedient, benötigt offenbar mehr Geld. Seit dem Platzen der Dot.com-Blase fänden sich kaum noch Sponsoren für die Search for ExtraTerrestrial Intelligence, und die nicht gesicherte finanzielle Unterstützung der University of California at Berkeley reichten bei weitem nicht für den dauerhaften Betrieb, für den einige Erweiterungen unerlässlich seien. Mit einem Spendenaufruf hoffen die Projektverantwortlichen nun, rund 750.000 US-Dollar aufzutreiben.

Das Projekt unterteilt astronomische Daten in kleine Pakete, die sich zur Auswertung auf den heimischen PC laden lassen. Im Jahr 1999 konnten Interessierte erstmals eines der damals rund 200.000 Datenpakete herunterladen und die Resultate anschließend an das Projekt zurücksenden. Im Durchschnitt sind etwa eine halbe Million User aktiv und liefern eine Rechenleistung von 200 TeraFLOPS, was an den schnellsten der in der Top500 verzeichneten Supercomputer heranreicht. Bis heute haben rund 5,4 Millionen Teilnehmer SETI@home insgesamt über 2,4 Millionen Rechenjahre zur Verfügung gestellt. Ende 2005 haben die Betreiber die Datendistribution in der Classic-Variante eingestellt und gingen zur Nutzung des BOINC-Clients über, der außerdem die Verteilung von Datenpaketen für eine ganze Reihe weiterer Projekte übernimmt.

Zu den geplanten Erweiterungen gehört beispielsweise ein neuer Empfänger im Radioteleskop von Arecibo, dessen fest eingelassene Schüssel im Urwald von Puerto Rico mit einem Durchmesser von 305 Meter die größte ihrer Art ist. Trotz des Aufwands bei der Suche kann das SETI-Projekt bis heute keine Beweise für die Existenz von Aliens vorlegen. (mhe)