Speicherchip-Hersteller Micron rutscht in Verlustzone
Die Chippreise seine im Jahresvergleich um 30 Prozent gefallen; besonders ein Überangebot von Standard-PC-Speicher habe auf die Preise gedrückt, hieß es bei der Vorstellung der Micron-Bilanzzahlen.
Während die Konkurrenz von Infineon wegen einer möglichen Abspaltung der Speicherchipsparte in die Schlagzeielen geriet, muss der US-Speicherchiphersteller Micron Technology im abgelaufenen Quartal rote Zahlen melden: Der Fehlbetrag belaufe sich im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2004/2005 auf 128 Millionen US-Dollar oder 20 Cent je Aktie. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs hatte Micron noch einen Gewinn von 118 Millionen Dollar oder 17 Cent je Aktie ausgewiesen. Der Umsatz sank im abgelaufenen Quartal um zwei Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar.
Offensichtlich wird Micron voll in den Schweinezyklus gezogen, mit dem die Chipbranche zu kämpfen hat: Das Unternehmen äußerte sich pessimistisch über die Entwicklung der Chip-Preise. Diese seien im Jahresvergleich um 30 Prozent eingebrochen, hieß es. Der Durchschnittspreis für Speicherchips sei stärker gefallen als die Auslieferungen bei Micron zugenommen hätten. Besonders ein Überangebot von Standard-PC-Speicher habe auf die Preise gedrückt, hieß es bei der Vorstellung der Bilanzzahlen; DDR- und DDR2-DRAM machten immerhin 60 Prozent der Verkäufe von Micron aus.
Micron konnte den Verkauf von Speicherchips, bezogen auf die abgesetzten Megabit, um sechs Prozent in die Höhe treiben. Durch verbesserte Herstellungsprozesse habe man die Produktion um 8 Prozent steigern können. Die Ansätze von Micron, in andere Produktkategorien zu diversifizieren, zeigten erste Erfolge, meinte die Firma: So habe der Umsatz beispielsweise mit CMOS-Bildsensoren und spezialisierten Speicherprodukten stark gesteigert werden können, in diesen Bereichen gebe es auch noch attraktive Gewinnmargen. (jk)