Bericht: Nvidia arbeitet an Tracking-Funktion fĂĽr KI-Chips gegen Schmuggel

Nvidia-Software könnte den Standort KI-fähiger Chips bestimmen, um Exporte in sanktionierte Länder zu verhindern. Das ist zunächst für Blackwell-GPUs geplant.

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Nvidia-Logo auf Grafikkarte

(Bild: Konstantin Savusia/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nvidia hat eine Technik zur Standortbestimmung von Chips entwickelt, die zeigen soll, in welchen Ländern diese betrieben werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eingeweihte Quellen. Durch ein solches Tracking könnte der Schmuggel von sanktionierten Chips wie Nvidias Blackwell-GPUs in Länder eingedämmt werden, die Exportbeschränkungen unterliegen. Gleichzeitig würde Nvidia damit einem in den USA vorgelegten Gesetz entsprechen, das Geotracking in allen leistungsfähigen Chips fürs KI-Training fordert.

Das Thema Tracking wird seit den Exportbeschränkungen leistungsfähiger KI-Chips speziell nach China diskutiert. Im August wurde sogar berichtet, dass US-Behörden angeblich heimlich KI-Server tracken. Demnach sollen sich in solchen Systemen mit schnellen KI-Beschleunigern nachträglich installierte Tracker befinden. Betroffen waren mindestens Server von Dell und Supermicro mit Beschleunigern sowohl von Nvidia als auch von AMD. In Asien sollen Wiederverkäufer die Tracker entfernen, bevor die Hardware weiter auf Reisen geht.

Nvidias eigene Tracking-Funktion würde ein solches Vorgehen überflüssig machen. Der Marktführer bei Grafikkarten und KI-Chips hat in den letzten Monaten ein solches Geotracking hinter verschlossenen Türen demonstriert, aber bislang nicht veröffentlicht, schreibt Reuters. Das Tracking wird demnach über eine neue Funktion einer verbreiteten Software realisiert, die Kunden zur Überwachung der Computing-Leistung der Systeme nutzen. Nvidia will dabei die Verzögerung bei der Kommunikation mit anderen Servern nutzen, um einen ungefähren Standort des Chips zu ermitteln.

Nvidia selbst wollte dies auf Anfrage allerdings nicht direkt bestätigen. „Wir implementieren derzeit einen neuen Softwaredienst, der Rechenzentrumsbetreibern die Überwachung des Zustands und des Bestands ihrer gesamten KI-GPU-Flotte ermöglicht“, erklärte Nvidia in einer Mitteilung. „Dieser vom Kunden installierte Softwareagent nutzt GPU-Telemetriedaten, um den Zustand, die Integrität und den Bestand der Flotte zu überwachen.“ Angaben zur Standortbestimmung machte Nvidia also nicht.

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Das Geotracking soll laut Bericht zunächst für die aktuelle Chipgeneration Nvidias namens Blackwell verfügbar werden, da diese erweiterte Sicherheitsfunktionen enthalten als die früheren Ampere- und Hopper-Serien. Allerdings würde Nvidia derzeit ihre Optionen für die beiden Vorgängergenerationen prüfen. Erst vor wenigen Tagen hat die US-Regierung unter Trump Nvidia den Verkauf zweitklassiger KI-Chips an China erlaubt. Dabei handelt es sich um KI-Beschleuniger vom Typ H200 der Hopper-Familie. Allerdings scheint die chinesische Regierung derweil verhindern zu wollen, dass heimische Firmen nur noch Nvidia-Hardware kaufen. Peking denkt angeblich aktuell über ein Genehmigungsverfahren nach. In diesem müssten Unternehmen darlegen, warum lokal hergestellte KI-Chips nicht für die eigenen Zwecke genügen.

Bereits Ende Juli hatte China Nvidia „ausgereifte“ Hintertüren in den KI-Chips vorgeworfen. Dazu gehört eine "Technologie für 'Tracking und Positionierung' sowie 'Remote Shutdown' in Nvidias Compute-Chips". Nvidia hat dies umgehend zurückgewiesen. Demnach wäre ein Kill-Switch „eine offene Einladung für ein Desaster“. Die KI-Beschleuniger Nvidias sollen demnach „keine Hintertüren, keine Kill-Switches, keine Spyware“ enthalten, versicherte das Unternehmen Anfang August.

Allerdings könnte Nvidia, wie auch AMD und andere Hersteller, in Zukunft nicht mehr um die Standortbestimmung von KI-Chips herumkommen. Denn ein überparteilicher Gesetzentwurf eines US-Senators vom Mai 2025 fordert Möglichkeiten zum Geotracking in allen leistungsfähigen Chips fürs KI-Training. Der Entwurf ist so weitreichend, dass das Gesetz sogar High-End-Grafikkarten wie die GeForce RTX 5090 inkludieren würde. Die Initiatoren wollen so den Hardware-Schmuggel nach China unterbinden. Bisher ist das Gesetz nicht verabschiedet.

(fds)