Oracle & Co.: Wenn zwei fusionieren, freut sich der Dritte

Mit seiner Anfang 2005 ausgerufenen "Safe Passage"-Offerte will das Unternehmenssoftwarehaus SAP seinem Erzrivalen Oracle bislang mehr als 200 Unternehmenskunden ausgespannt haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit seiner Anfang 2005 ausgerufenen Safe Passage-Offerte will das Unternehmenssoftwarehaus SAP seinem Erzrivalen Oracle bislang mehr als 200 Unternehmenskunden ausgespannt haben. Der Walldorfer Konzern hatte die Initiative während der Übernahmeschlacht zwischen Larry Ellison und Peoplesoft-Chef Craig Conway ausgerufen, um Kunden der von Oracle übernommenen Softwareschmieden J. D. Edwards und Peoplesoft unter Erstattung von bis zu drei Vierteln ihrer dorthin gezahlten Lizenzgebühren in sein eigenes Lager zu überführen. Als Oracle später auch den CRM-Anbieter Siebel schluckte, weitete SAP sein Angebot prompt auf dessen Klientel aus.

Zwar schreiben die SAP-Vertriebler den Kundenzuwachs der einfachen Anwendungsintegration und dem umfassenden Investitionsschutz im Zusammenhang mit den Walldorfer Erzeugnissen zu. Doch das Vorstandsmitglied Léo Apotheker räumt ein, der Erfolg sei auch darauf zurückzuführen, "dass Kunden alte IT-Lösungen aufgeben und SAP wählen". In diesem Kontext könnte man das "Safe Passage"-Angebot auch unabhängig von Marktbewegungen einfach als aggressive Rabatt-Kampagne interpretieren. Marktanteile seien wichtiger als Margen, ließ Vorstandssprecher Henning Kagermann im November durchblicken, und die Strategie scheint aufzugehen: Im Januar verkündete der blau-weiße Riese ein Gewinnplus von immerhin 200 Millionen Euro – nach eigener Einschätzung auch auf Grund zugewonnener Marktanteile. (hps)