10GE: Ethernet-Beschleunigung mit Kupferkabel

Optimierte Leitungen sollen der Glasfaser bei 10-Gigabit-Ethernet im Unternehmens-Backbone Konkurrenz machen.

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Gigabit-Ethernet (GE) steckt heute ab Werk in vielen PCs und Notebooks, doch Netzwerke in Unternehmen arbeiten überwiegend noch mit Fast Ethernet. GE findet man dort meist nur im Backbone, der Etagen-Switches verbindet. Das könnte sich bald ändern, denn das bislang nur für Glasfaser-Übertragung definierte 10-Gigabit-Ethernet (10GE, siehe auch die c't-Beiträge Unter Hochdruck sowie Daten lichtschnell) wandert aufs Kupferkabel. Zwar wird die Standarderweiterung Cat.6a der TIA voraussichtlich erst Mitte nächsten Jahres erscheinen, doch gibt es beispielsweise mit der Wiener KSI erste Anbieter, die Kabel und Verbinder offerieren.

10GE über Kupfer wird wie die gegenwärtigen Varianten über vier Doppeladern und RJ45-Stecker laufen. Es soll mit speziellen Leitungen bis zu 100 Meter überbrücken (90 m Installationskabel plus 2 × 5 m Patchkabel), dafür ist STP-Kabel (Shielded Twisted Pair) nötig. UTP-Kabel (Unshielded TP) soll bis zu 55 Meter schaffen. Die neuen Leitungen werden allerdings etwa 20 Prozent mehr Querschnitt haben, also mehr Platz in Kabelkanälen brauchen. Spezielle Versionen wie der als CopperTen von Krone-ADC zum Patent angemeldete Kabeltyp sollen die 100 Meter sogar als leichter montierbares UTP schaffen. Dann sind weitere Umrüstungen nötig, beispielsweise für Patchfelder mit gegeneinander versetzten Ports, die das Übersprechen zwischen den Kabeln (Alien Crosstalk) verringern. Krone-ADC will CopperTen auf der vom 16. bis 18. November in Köln stattfindenden Fachmesse Exponet einführen. (ea)