Mac OS X 10.7 bringt App Store und iOS-Elemente

Apple verschmilzt Mac OS X mit den besten Ideen aus iOS. Ab Sommer 2011 sollen sich Programme starten und verwalten lassen wie auf dem iPhone. Ein neuer App Store für den Mac startet schon in 90 Tagen.

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Von
  • Ole Meiners

Auf einer Pressekonferenz in Cupertino hat Apple außer iLife 11, Facetime und einem neuen MacBook Air auch einige neue Funktionen des kommenden Betriebssystem Mac OS X 10.7 vorgestellt. "Lion" – so der Codename – bekommt Funktionen, die Anwender vom iOS kennen: Gestensteuerung, einen Vollbild-Modus für Programme und einen App-Store für Mac-Programme etwa. Apples Löwe soll im Sommer 2011 auf den Anwender losgelassen werden; ein Preis ist noch nicht bekannt. "Lion bringt viele der besten Ideen vom iPad zurück auf den Mac", erklärte Firmenchef Steve Jobs das Motto des Special-Events "Back to the Mac".

Der Mac-App-Store ist ein eigenständiges Programm, mit dem der Anwender wie auf dem iPhone Applikationen online bei Apple einkaufen und herunterladen kann. Der Store soll in 90 Tagen starten, Entwickler können sich ab sofort informieren, wie sie ihre schon bestehenden Programme in den neuen Vertriebskanal einpflegen können. Der Umsatz wird nach dem bekannten Schlüssel aufgeteilt: 70 Prozent des Erlöses gehen an den Anbieter, 30 Prozent behält Apple. Damit wird der Mac-App-Store auch die zentrale Stelle für Programm-Updates. Diesen Komfort, der zentral auch Sicherheitslücken stopfen dürfte, kennen Mac-Nutzer bisher nur von der systemeigenen Software-Aktualisierung.

Die im Store gekauften Programme soll der Anwender auf all seinen Macs nutzen dürfen. Kategorien, Top-Ten-Listen und Benutzer-Rezensionen offeriert das Online-Geschäft ebenso wie schon die Vorgänger für iTunes und iOS.

Alles unter einem Dach: Mission Control vereint die schon bekannten Darstellungsoptionen von Exposé, Spaces und Dashboard.

Programme kann der Anwender – wie vom iOS gewohnt in einem neuen "Launchpad" organisieren, etwa in Ordnern ablegen und zwischen mehreren Seiten per Wischgesten wechseln. Kombinieren lässt sich dies mit den schon bekannten Möglichkeiten von Exposé, der Übersicht für geöffnete Fenster, Dashboard als Sammelstelle für Schreibtisch-Widgets, und Spaces, mit dem Anwender mehrere Arbeitsbereiche einrichten können. Mac OS X 10.7 fasst all diese Funktionen, die sich mit der Bedienoberfläche des Systems beschäftigen, in einer neuen Ansicht namens "Mission Control" zusammen.

Der Gestensteuerung auf dem Mac-Display hat der Apple-Chef vorerst eine Absage erteilt. Auch in Zukunft setze man auf Peripheriegeräte wie die Magic Mouse und das Magic Trackpad, sagte Jobs. Dies habe einen einfachen Grund – die Anwender bekämen sonst nach kurzer Zeit schwere Arme. "Die Finger- und Gestenbedienung funktioniert nur in der Horizontalen", so Jobs verblüffend einfache Erklärung.

Der Vollbild-Modus, der bei immer mehr Apple-Programmen eine Option ist, wird mit Mac OS X 10.7 ein Systembestandteil. Außerdem sollen Programme genau an der Stelle weiterarbeiten, an denen der Anwender sie beendet hat. Auch dies ist ein Feature, das man aus iOS kennt. (olm)