Musikindustrie bezwingt den Filesharing-Dienst LimeWire

Nach Napster und Kazaa kann sich die Musikindustrie ein weiteres P2P-Geweih an die Wand hängen: Ein Gericht hat LimeWire mit sofortiger Wirkung den Betrieb untersagt.

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Von
  • Herbert Braun

Der Filesharing-Dienst LimeWire stellt sein Angebot ein. Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit der Musikindustrie setzte sich diese schließlich mit ihrer Forderung nach dauerhafter Stilllegung der Plattform vor einem New Yorker Gericht durch. Nach der am Dienstag ergangenen gerichtlichen Anordnung (PDF-Datei) dürfte die Musikindustrie gegen den Dienst und seinen Entwickler Marc Gorton nun Schadensersatzforderungen in Höhe von mehreren hunderttausend US-Dollar geltend machen.

Das in New York ansässige Unternehmen Lime Company hatte die Peer-to-Peer-Plattform bereits vor zehn Jahren gegründet. Jahrelang hatte es im Schatten größerer Mitbewerber wie Napster oder Kazaa dem juristischen Beschuss standgehalten. Eine Gegenklage gegen die Musikindustrievereinigung RIAA wegen Preisabsprachen und Wettbewerbsbehinderung sorgte 2006 für Aufsehen, wurde aber abgewiesen.

Lime Company kündigte einen "vollständig neuen Musikdienst" an und fühlt sich "zutiefst verpflichtet, mit der Musikindustrie zusammenzuarbeiten". Offenbar will Lime einen ähnlichen Weg wie Napster und Kazaa einschlagen, die nach ihrer Niederlage gegen die Plattenfirmen 2001 beziehungsweise 2006 versucht hatten, sich als legale Plattformen zu etablieren – in beiden Fällen allerdings mit überschaubarem Erfolg. Details zu seinen Plänen will Lime "in der Zukunft" bekanntgeben. (heb)