Sensation-Marketing von O2 stört Unibetrieb

Der zum spanischen Telefónica-Konzern gehörende Mobilnetzbetreiber O2 ist wegen fragwürdiger Werbemaßnahmen an deutschen Hochschulen erneut in die Kritik geraten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der zum spanischen Telefónica-Konzern gehörende Mobilnetzbetreiber O2 ist wegen fragwürdiger Werbemaßnahmen an deutschen Hochschulen erneut in die Kritik geraten. Um die Aufmerksamkeit für eigene Produkte zu erhöhen, lässt das Unternehmen über den Hamburger Dienstleister United Ambient Media AG derzeit wieder sogenannte Sensation-Marketing-Aktionen durchführen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Montag berichtete, störten von der Werbefirma bezahlte Mitarbeiter in den vergangenen Tagen wiederholt Vorlesungen an der Uni Köln, um dort die "Tarifmonster-Kampagne" von O2 anzupreisen.

Stören für ein paar Euro Lehrveranstaltungen: Hilfskräfte der O2-Werbekampagne an der Uni Köln

(Bild: United Ambient Media AG)

Als Überraschungseffekt stürmt eine als "Handy-Monster" verkleidete Person dabei während einer Lehrveranstaltung in den Hörsaal, um kurz darauf von mehreren Personen im O2-Outfit "eingefangen" zu werden. Andere eingeweihte Mitarbeiter filmen diese Aktion, um sie später auf Facebook oder YouTube zu vermarkten. Während die Uni Köln erklärt, dass man solche Störungen des Lehrbetriebs grundsätzlich nicht dulde, hält man dies bei United Ambient Media für nicht so schlimm. Vorlesungen seien ja ohnehin meist nicht so spannend, zitiert die SZ eine Sprecherin der Werbeagentur. Ähnliche Aktionen hatte United Ambient Media zuvor schon an anderen Unis durchgeführt – ebenfalls ohne Genehmigung. (pmz)