EU-Kommission hegt Pläne für europaweite Lizenzierung von Online-Musik

Eine Abschaffung nationaler Rechteverwertungsgesellschaften wie der GEMA sei aber nicht geplant, berichtet die FTD.

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Die Bestrebungen der EU-Kommission für eine Vereinfachung der Verwertung von Urheberrechten im Internet kommen diese Woche anscheinend auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar in Bewegung. Am Donnerstag will die Kommission laut Financial Times Deutschland eine Studie zu dem Thema vorlegen. Außerdem plane sie eine europaweite Lizenz für Online-Musik. Das solle den grenzübergreifenden Absatz von Titeln und den Wettbewerb in dem Sektor ankurbeln. Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy will laut des Berichts bis Herbst entscheiden, ob er die Pläne durch eine Richtlinie umsetzen oder Empfehlungen an die EU-Staaten geben wird. Eine Abschaffung nationaler Rechteverwertungsgesellschaften wie der GEMA sei nicht geplant.

Vor gut einem Jahr hatte die EU-Kommission eine gemeinsame Rechtsvorschrift für Verwertungsgesellschaften vorgeschlagen, da ihr eine "gemeinschaftliche Regelung für die kollektive Rechtewahrnehmung und vor allem für die Tätigkeit der Verwertungsgesellschaften dringend geboten" scheint. Diese würde den Vertrieb von Musikstücken über das Internet vereinfachen, denn bislang müssen Online-Shops in jedem EU-Staat einzelne Verträge über die Verwertung von Urheberrechten abschließen. Die EU-Kommission ist dafür, dass die Internet-Musikläden künftig mit nur einer Verwertungsgesellschaft den Vertrieb der Musik für alle 25 EU-Staaten abrechnen. Die Einrichtung von Online-Shops würde weniger aufwendig und dadurch attraktiver. Durch den entstehenden Wettbewerb zwischen den Gesellschaften könnten auch den Anbietern bessere Konditionen entstehen.

Siehe dazu auch: (anw)