Ein Jahr Haft für Palin-Hacker
Die Staatsanwaltschaft sah in der Veröffentlichung illegal beschaffter privater Daten der Politikerin eine Behinderung ihrer Kampagne im Präsidentschaftswahlkampf.
Ein halbes Jahr nach dem Schuldspruch der Geschworenen hat das Bezirksgericht von Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee gestern das Strafmaß für den Palin-Hacker bekannt gegeben. Wie US-Medien berichten, muss der 22-Jährige für ein Jahr und einen Tag hinter Gitter und bleibt für drei Jahre unter Führungsaufsicht. Der Verurteilte hatte sich während der Präsidentschaftswahlen in den USA illegal Zugang zum E-Mail-Account der konservativen Anwärterin auf die Vizepräsidentschaft beschafft und die gewonnenen Informationen im Internet veröffentlicht.
Einen Antrag des Verteidigers, eine Bewährungsstrafe zu verhängen, weil es sich mehr um einen Scherz als eine Straftat gehandelt habe, wies das Gericht den Berichten zufolge ab. Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Monate Haft gefordert, weil der Täter die Wahlkampagne der früheren Gouverneurin von Alaska gestört habe. Ob der ehemalige Student der Universität von Tennessee in ein Bundesgefängnis muss oder die Strafe im offenen Vollzug eines "Halfway House" absitzen kann, müssen nun die zuständigen Bundesbehörden entscheiden.
(tig)
