IBM kündigt den Doppelkern-PowerPC 970MP sowie PPC-970FX-Stromspar-Versionen an

Anlässlich der Konferenz "Power Everywhere 2005" hat IBM in Tokio die lange erwartete Doppelkern-Version des Prozessors PowerPC 970FX alias G5 vorgestellt.

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Schon seit langem geisterte der PowerPC 970MP (alias Antares) durch die Gerüchteküchen, jetzt ließ IBM die Katze aus dem Sack -- ohne allerdings viele Details zu verraten. Auf dem Entwickler-Forum Power Everywhere 2005 und in einer zugehörigen Pressemeldung verkündete IBM wieder nicht genau, wann der erwartete Dual-Core-Chip endlich lieferbar sein soll, konkretisierte aber einige Angaben: Demnach sollen Versionen mit 1,4 bis 2,5 GHz Taktfrequenz erscheinen, deren beide Kerne jeweils auf 1 MByte L2-Cache zugreifen können -- das ist zwar doppelt so viel wie beim aktuellen PowerPC 970FX alias G5, aber kein Shared-Cache-Konzept wie etwa bei Intels kommenden Mobilprozessor Yonah (oder den Power5-Prozessoren), das gewisse Vorteile verspricht.

Die PowerPC-970MP-Typen sollen ausgefeilte Stromspar-Funktionen mitbringen, beispielsweise lässt sich ein Kern im laufenden Betrieb schlafen legen. Noch sparsamer versprechen neue Low-Power-Ausführungen des PPC 970FX zu sein, die mit weniger als 20 Watt auskommen sollen. Konkret nennt IBM 13 Watt bei 1,2 oder 1,4 GHz und 16 Watt bei 1,6 GHz -- das sind Bereiche, die auch die neueste 90-nm-G4-Generation von Freescale erreichen soll, von der ebenfalls eine Doppelkern-Version (MPC8641D) geplant ist. Andererseits hatte IBM schon vor eineinhalb Jahren 12,3 Watt für einen PPC 970FX bei 1,4 GHz genannt.

IBM erwähnt auch eine maximale Taktfrequenz des bekannten PowerPC 970FX von 2,7 GHz -- damit läuft er unter dem Namen G5 bekanntlich in den aktuellen Power Macs, die unter Vollast locker die 300-Watt-Leistungsmarke überschreiten. Ein öffentliches Datenblatt für diesen 2,7-GHz-Prozessor findet man bei IBM übrigens nicht.

Spannend ist nun die Frage, ob Apple die kommenden PowerPC-970-Typen noch in neuen Power Macs einsetzen will und G5-PowerBooks herausbringen wird. Steve Jobs hatte den Wechsel von IBM zu Intel als Prozessor- und Chipsatz-Lieferant ja unter anderem mit IBMs Unfähigkeit begründet, rechtzeitig sparsame G5-Chips für PowerBooks zu liefern. Bis zum Erscheinen des ersten Intel-Macs dauert es aber wohl noch ein Weilchen. (ciw)