Schlecker startet Mobilfunk-Angebot auf Vodafone-Netz [Update]

Die Marke Smobil ist seit dem heutigen Montag in 100 Filialen in Baden-Württemberg erhältlich. Gespräche kosten deutschlandweit 25 Cent pro Minute, von Smobil zu Smobil wird zunächst nur ein Cent berechnet.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Einzelhandelskette Schlecker steigt ins Mobilfunkgeschäft ein und startet heute – regional beschränkt – ein Prepaid-Angebot namens Smobil. Gespräche kosten deutschlandweit einheitlich 25 Cent pro Minute, Anrufe ins Ausland 1,99 Euro. Befristet bis zum 30. Juni wird für Telefonate von Smobil zu Smobil lediglich ein Cent berechnet, weitere Tarifdetails sind online verfügbar. Nach Auskunft der Smobil-Hotline ist das Angebot seit heute in rund 100 Filialen in Baden-Württemberg verfügbar, darunter in Friedrichshafen am Bodensee sowie in Ravensburg und in Biberach. "Demnächst" soll das Angebot in allen 11.000 Schlecker-Märkten in Deutschland erhältlich sein. Gegen Vorlage der EC-Karte wird die SIM-Karte noch im Laden freigeschaltet.

Die Smobil-Kunden erhalten der Hotline zufolge Rufnummern mit der Vorwahl (01 52). Diese ist laut Bundesnetzagentur dem Netzbetreiber Vodafone D2 zugeteilt. Anrufe von heise online bei der Smobil-Hotline ergaben, dass die Mitarbeiter Order haben, den Netzbetreiber, über den das Schlecker-Angebot technisch abgewickelt wird, nicht zu nennen. Im Impressum der Website von Smobil ist als Anbieter eine allMobility Deutschland GmbH mit Sitz in Düsseldorf, Speditionstraße 15, genannt. Diese Adresse befindet sich in fußläufiger Entfernung zum früheren Mannesmann-Hochhaus, wo sich die Firmenzentrale von Vodafone Deutschland befindet.

[Update: Vodafone-Sprecher Jens Kürten erläuterte gegenüber heise online, dass es sich bei der allMobility Deutschland GmbH um einen unabhängigen Serviceprovider handele, der einen entsprechenden Vertrag zur Nutzung des Vodafone-Netzes geschlossen habe und einen "innovativen Geschäftsweg" beschreite. Vodafone sei nicht an der allMobility Deutschland GmbH beteiligt.]

Vom Aufkommen der Billigtarife im vergangenen Frühjahr hatte sich Vodafone in öffentlichen Stellungnahmen unbeeindruckt gezeigt. Konzernchef Arun Sarin bezeichnete die Discount-Angebote als Nischengeschäft. Dennoch wurde wiederholt darüber spekuliert, dass Vodafone eine Billigmarke plant. Mit CallYa Compact vermarktet der Netzbetreiber einen Prepaid-Tarif unter eigenem Namen, der ähnlich wie die Discount-Angebote strukturiert ist. Vor Vodafone hatten bereits O2 mit Tchibo und E-Plus mit Aldi Kooperationen mit Einzelhandelsketten geschlossen, die Mobilfunkangebote unter eigenem Namen vermarkten. (ssu)