Novell reicht neue Kartellklage gegen Microsoft ein
Novell hat eine neue Kartellklage gegen Microsoft eingereicht. Microsoft soll mit unfairen Wettbewerbspraktiken den Markt fĂĽr BĂĽrosoftware dominiert haben.
Wie bereits erwartet hat der US-Softwarekonzern Novell eine neue Kartellklage gegen den weltgrößten Softwarehersteller Microsoft eingereicht. Nur wenige Tage nachdem Microsoft eine Klage von Novell wegen des Netzwerkbetriebssystems Netware gegen Zahlung von 536 Millionen US-Dollar (413 Mio Euro) beilegen konnte, wirft Novell Microsoft unfaire Wettbewerbspraktiken im Bereich Bürosoftware vor. Das Unternehmen verklagt Microsoft auf Schadenersatz in bislang nicht festgelegter Höhe.
Die neue Klage beziehe sich auf die Jahre 1994 bis 1996, in denen Novell nach der Fusion mit der WordPerfect Corp. die Rechte an der Textverarbeitung WordPerfect hielt, teilte das Unternehmen am Freitagabend (Ortszeit) mit. Microsoft wies die Vorwürfe zurück und erklärte, der Misserfolg von WordPerfect sei auf Management-Fehler bei Novell zurückzuführen.
Zum Zeitpunkt des Erwerbs habe der Wert von WordPerfect und der Tabellenkalkulations-Software Quattro Pro nach Angaben von Novell mehr als eine Milliarde US-Dollar betragen. Im März 1996 verkaufte Novell WordPerfect und Quattro Pro für 170 Millionen US-Dollar an die Firma Corel. Der Marktanteil von WordPerfect sei zum Zeitpunkt des Verkaufs an Corel von knapp 50 Prozent im Jahr 1990 auf weniger als 10 Prozent gefallen. Im selben Zeitraum sei der Marktanteil von Microsoft Word von rund 20 Prozent vor 1990 auf rund 90 Prozent gestiegen, so Novell. "Wir werden das Ziel, für den Schaden, der uns durch Microsofts wettbewerbsfeindliche Aktionen entstanden ist, eine faire Entschädigung zu erhalten, aggressiv verfolgen", sagte Novell- Justiziar Joseph LaSala. (wst)