Initiative gegen Online-Vertrieb illegaler Medikamente

Eine Allianz aus IT-Branche und Zahlungsdienstleistern – darunter Google, Microsoft und PayPal – hat sich dem gemeinsamen Kampf gegen den florierenden Handel mit rezeptpflichtigen oder gefälschten Medikamenten verschrieben.

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Die IT-Giganten Google und Microsoft sowie die Zahlungsdienstleister American Express, Mastercard, PayPal und Visa gehen gemeinsam gegen den unregulierten Onlineverkauf von rezeptpflichtigen oder gefälschten Medikamenten vor. Zusammen mit Hosting-Anbietern wie GoDaddy oder eNom gründen die Unternehmen eine Initiatitive mit dem Ziel, Verbraucher über die Gefahren bezüglich der im Internet angebotenen Produkte aufzuklären und entsprechende Online-Anbieter zu schließen. Auch Yahoo, Neustar und Network Solutions schließen sich der Initiative an.

Die Gründung der Initiative wurde von der Koordinatorin der US-Regierung für den Schutz geistigen Eigentums, Victoria Espinel, im Rahmen eines Gipfeltreffens zu Fragen der Sicherheit und des geistigen Eigentums im Gesundheitswesen in der vergangenen Woche in Washington bekannt gegeben. "Wer verschreibungspflichtige Medikamente online ohne gültiges Rezept verkauft, operiert illegal und umgeht die Gesetze zum Schutz der Patienten", erklärte Espinel.

Der Vorstoß wird von der US-Organisiation Drugfree.org und der Branchen-Allianz für sichere Online-Apotheken (ASOP) unterstützt. Nach Angaben von ASOP sollen bis zu 36 Millionen Amerikaner bereits Medikamente aus illegalen Quellen bezogen haben. Die fraglichen Dienstleistungen werden von den Anbietern gerne in Spam-Mails beworben.

Unterdessen ist die Kreditkartenbranche offenbar auch bereit, sich weitergehenden Bemühungen der Copyright-Lobby gegen Rechtsverletzungen anzuschließen. US-Medienberichten zufolge gehört zumindest Mastercard zu den Unterstützern einer umstrittenen Gesetzesintiative, die der US-Regierung die Sperrung bestimmter Webseiten erlauben soll, die schwerpunktmäßig Urheberrechte verletzen. Dazu gehören nach Ansicht der US-Unterhaltungsindustrie auch sogenannte Sharehoster. Das Gesetz hängt nach Widerstand eines Senatore derzeit im US-Senat fest und dürfte im kommenden Jahr erneut auf die Tagesordnung kommen. (vbr)