US-Filmindustrie startet Offensive gegen Tauschbörsennutzer

Der US-amerikanische Filmindustrie-Verband MPAA tritt eine Klagewelle gegen Tauschbörsennutzer los und kündigt eine Software an, mit der Eltern illegale Kopien auf den Rechnern ihrer Kinder aufspüren können.

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Von
  • Herbert Braun

Der Branchenverband der US-amerikanischen Filmindustrie Motion Picture Association of America (MPAA) hat eine kostenlose Windows-Software angekündigt (PDF), die Film- und Musikdateien sowie Tauschbörsensoftware auf dem Rechner erkennt. Angeblich sollen die auf diese Weise gewonnenen Daten jedoch nicht weitergegeben werden, sondern nur bei der Säuberung des Rechners von illegalen Aktivitäten helfen.

Die MPAA wendet sich mit dieser Aktion vor allem an Eltern: Bei Gerichtsverfahren waren diese meist ahnungslos über die Urheberrechtsverletzungen ihrer Kinder. Bürgerrechtler äußerten sich besorgt, laut Medienberichten kritisieren sie die Aktion als Ermunterung zum Spitzeln und als einen Angriff auf Familienwerte. Begrüßt wurde der Vorstoß dagegen vom Musikindustrie-Verband RIAA.

Hatte die Filmindustrie im Kampf gegen Raubkopien bisher auf Aufklärung gesetzt, schließt sie sich jetzt dem harten Kurs der RIAA an. Die ersten Anklagen gegen Raubkopierer wurden Anfang des Monats bekannt, genaue Zahlen wollte die MPAA nicht herausgeben. Das Strafmaß beträgt bis zu 30.000 US-Dollar für jeden Tauschbörsen-Film und bis zu 150.000 US-Dollar, wenn Vorsatz vorliegt. Anders als die Musikindustrie bietet die MPAA kein Amnestieprogramm für reuige Kopierer an. (heb)