Smartphones in Österreich: Subvention verpufft

Das österreichische Mobilfunkunternnehmen One befragte 300 Unternehmen über ihre Mobilfunk-Gewohnheiten: Nur 8 Prozent gehen mit Smartphones online.

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Bereits jedes zweite österreichische Unternehmen nutzt mobile Datenübertragung, beliebtester Dienst ist E-Mail. Dies geht aus einer von Integral im Auftrag von One durchgeführten Umfrage unter 300 österreichischen Unternehmen hervor. Die Businesskunden des Mobilfunk-Netzbetreibers sind demnach deutlich "datenaffiner", als jene der Konkurrenz. 30 Prozent der Unternehmen im One-Netz nutzen übliche Handys zur Datenübertragung, bei jenen mit Laptops, PDA und Smartphones sind es gar 76 Prozent. Laut der Umfrage liegen diese Werte bei Mobilkom (22 bzw. 70 Prozent) und T-Mobile (20 bzw. 61 Prozent) deutlich darunter. Die Strategie der Subvention von Smartphones in Erwartung hoher Datenumsätze dürfte für die Mobilfunker allerdings nicht aufgehen: Während 64 Prozent jener Firmen, die Laptops im Einsatz haben, mit diesen auch unterwegs online gehen, sind es bei Smartphones gerade acht Prozent. Dazwischen liegen andere Handys mit 23 sowie PDA mit elf Prozent.

Während One im Privatkundengeschäft rückläufige Kundenzahlen verzeichnet, meldet die E.On-Tochter erfolge im Geschäftskundenbereich. In den letzten neun Monaten sei der Anteil an diesem Teilmarkt von 15 auf 17 Prozent gestiegen, der Umsatzanteil auf 20 Prozent. Besonders erfolgreich seien UMTS-Datenkarten und die mobile Nebenstellenanlage. Um diesen Trend fortzusetzen, folgt der im Frühjahr ausgerufenen Service-Offensive nun eine "große Business-Service-Offensive". Weiteres Wachstum im Businessmarkt soll den leicht rückläufigen ARPU (Durchschnittsumsatz pro Kunden) und die im ersten Halbjahr von 32,4 Prozent auf 29 Prozent gesunkene EBITDA-Marge stabilisieren. Möglich machen sollen dies zusätzliche Geschäftskundenbetreuer sowie neue Dienste, etwa die für Herbst angekündigte Push-Funktion für E-Mails (mit Windows Small Business Server 2003). Auch für Privatkunden gibt es ein neues Service: Auf Wunsch können sie ihr individuelles Telefonieverhalten kostenlos analysieren und den für sich günstigsten One-Tarif ermitteln lassen.

Auf jegliches Service verzichten hingegen die Mobilfunkkunden der One-Tochter Yesss - oder sie bedienen sich selbst. So hat Yesss-Kunde Thomas Reitmayr ein Plugin für Mozilla-Browser (darunter Firefox) programmiert und als Open Source veröffentlicht. Checkyesss blendet laufend den Guthabenstand eines yesss-Anschlusses ein und vereinfacht den Download des Einzelverbindungsnachweises. Der Programmierer hat sogar eine Anfrage eines Mobilfunk-Anbieters aus Bangladesch erhalten, der das Plugin für seine Kunden anpassen möchte.

Branchenbeobachter schätzen, dass bereits rund 100.000 yesss-SIM-Karten abgesetzt wurden. Ebenfalls das One-Netz nutzen über 130.000 Tele2mobil-User sowie einige eTel-Kunden. Insgesamt tummeln sich im One-Netz 1,65 Millionen Österreicher, um 80.000 mehr als vor einem Jahr.Daniel AJ Sokolov (cm)